DT-SWISS XMC 1200 SPLINE 29er Laufradsatz – Zwischenstand: von c_g

Seit dem Intro der DT-SWISS XMC 1200 SPLINE 29er Boost Laufräder ist eine ganze Weile vergangen – fast 1 ½ Monate. In der Zeit war ich schon viel mit den edlen Carbonlaufrädern unterwegs gewesen.

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Rein Optisch machen die DT-SWISS XMC Laufräder eine Menge her – selbst wenn sie vom Traileinsatz angestaubt sind.

Wer sich erinnert – mit 1474 g für den Laufradsatz im 29er Format mit Tubeless-Tape und XD Freilauf, dazu einer Maulweite von 24 mm der hakenlosen Carbonfelgen und die gewohnte Zuverlässigkeit des DT-SWISS Star-Ratchet Freilaufs in edlen Straight-Pull Naben ist der Laufradsatz ein Musterbeispiel für einen exklusiven Carbon-Allround-Laufradsatz, der vom XC-Renneinsatz bis hin zu aggressiven All-Mountain-Rides alles mitmachen soll.
Nicht zuletzt deswegen ist der XMC 1200 einer der beliebtesten Laufradsätze vieler Hersteller um ihre Topmodelle der in der Preisklasse jenseits 6000.- Euro damit aufzuwerten. Separat geht der 29er Laufradsatz für 19998.- Euro über den Ladentisch, wobei auch schon günstigere Preise zu finden sind – nicht wenig, aber in der Region vergleichbarer Laufräder.

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Wie bereits in Intro erwähnt, habe ich zuerst die E+THIRTEEN TRS 2.35 Reifen auf dem LRS montiert. Die Reifen , welche von sich aus bereits sehr gute Tubeless-Eigenschaften besitzen waren auf den Felgen sehr leicht zu montieren und mit wenig Aufwand auch tubeless aufzupumpen. Bei ca. 2 bar erfolgte das gewohnte sichere Einrasten der Reifenwülste auf der Felgenschulter. Seither lief der Laufradsatz mit den Reifen absolut ohne Probleme.

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In den Kurven und Anliegern des Lisi-Osl Trails hat sich schnell gezeigt, dass die Laufräder extreme steif … die 24 mm Felgen breite Reifen aber auch nur mit viel Druck ausreichend stabilisieren.

Nach ein paar kürzeren Trailrunden zuhause habe ich die Laufräder und Reifen auf den Trails von Kirchberg (Lisi-Osl- und Fleckalm-Trail) ordentlich gefordert. Wie erwartet ohne jegliche Probleme. Lediglich die Tatsache, dass ich die Reifen auf der „nur“ 24 mm breiten Felge mit höherem Druck fahren musste als vorher auf der 29,3 mm breiten AMERICAN CLASSIC Wide Lightning wäre als eher subjektiver Kritikpunkt anzuführen. Wenn man bedenkt, dass die XMC 1200 mit ihren 24 mm keineswegs „zu schmal“ ist, spürt man den Unterschied dennoch.

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Solche Wurzeltrails zeigen schnell, was ein Bike und seine Laufräder leisten können.

Ich bin allerdings auch davon überzeugt, dass es nicht nur die Breite der Felgen ist, die ich hierbei gespürt habe. Ein Teil davon liegt auch sicher daran, dass die DT-SWISS XMC Felge, ja das gesamte Laufrad extrem steif ist. Die DT-Laufräder der letzen Jahren hatten in meinen Augen noch nie unter zu geringer Steifigkeit zu leiden, aber die XMC Carbon-Felge in Kombination mit den Boost-Naben hebt die Seitensteifigkeit noch mal auf ein ganz anderes Niveau. Das spürt man, wenn man die Laufräder im Rahmen versucht zur Seite zu ziehen/drücken, und das spürt man auch auf dem Trail, indem die Laufräder direkter reagieren. Wenn es darum geht das Bike zu beschleunigen, oder es genau auf Spur zu halten, in technischen Passagen zu dirigieren, ist das ein klarer Bonus und nur zu begrüßen. Wenn es allerdings darum geht über grobe Wurzeltrails zu surfen, ist die Direktheit durchaus auch dadurch zu spüren, dass das Laufrad weniger Lastspitzen wegnimmt und rundum weniger Komfort bietet. Und man merkt eben auch kleinere Walkbewegungen der Reifen deutlicher wie mit den ansonsten hervorragenden E*THITREEN Reifen der Fall.

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Auf Touren und beim Kilometersammeln macht sich das geringe Gesamtgewicht der Laufräder in Form der ausgezeichneten Beschleunigung sehr positiv bemerkbar.

An der Stelle darf natürlich nicht verschwiegen werden, dass das sehr niedrige Gesamtgewicht der Laufräder selbstverständlich für eine sehr schnelle und fast mühelose Beschleunigung sorgt. Zusammen mit der oben erwähnten Steifigkeit und Direktheit sind die DT-SWISS XMC 1200 Laufräder deswegen mehr als nur XC-Race-tauglich – dieses Laufräder werten jedes Bike auf und sorgen dafür, dass man eben noch ein wenig mehr Spaß bergauf und auf schnellen Trails hat.

Ich habe die Laufrad-/Reifenkombi so noch bis zum Testfazit der E*TIRTEEN TRS Reifen gefahren, aber auch wenn ich mich mit der Zeit an die höhere Direktheit gewöhnt hatte und es auch sonst keine Auffälligkeiten gab, fand ich die Kombination nie perfekt. Aus dem Grund möchte ich für die zweite Testphase mein Glück mit Reifen versuchen, die eine verstärkte Karkasse aufweisen wie etwa die CONTINENTAL Protection Serie oder die VITTORIA TNT Reifen. Mal sehe wie sich die eidgenössischen Edellaufräder dann machen.

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Zwischenstand:

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Objektiv gesprochen, gibt es bisher nichts an den DT-SWISS XMC Laufrädern auszusetzen.

Leicht, steif, zuverlässig dann auch noch mit einer richtig edlen Optik – das sind schon mal wichtige Zutaten für einen erfolgreichen Komponententest. Und genau so geben sich die DT-SWISS XMC 1200 29 Laufräder auch. Faktisch gibt es einfach nichts, was ich bisher bemängeln könnte – das Gewicht und die Beschleunigung sind super, die Steifigkeit extrem hoch und die Haltbarkeit gibt bisher auch keinerlei Grund für Klagen trotz so mancher herausfordernder Trails und nicht immer sauberer Fahrweise. Objektive Kritikpunkte hab eich bisher keine gefunden und wer die oben genannten Kernkompetenzen in einem Laufrad sucht, findet sie hier perfekt vereint.
Dass die Felgen für meinen persönlichen Geschmack und meine Vorliebe für breite Reifen und niedrige Drücke ein wenig zu schmal ausfallen, ist mehr subjektive Meinung als wirklich objektive Kritik. Vor kurzem hätte man 24 mm Maulweite noch als breit bezeichnet … und wären nicht meine Erfahrungen mit breiteren Felgen vorangegangen, hätte ich es vermutlich nicht einmal bemerkt. Die sehr steife Konstruktion sorgt dafür, dass die Laufräder sich ausgesprochen direkt fahren und dadurch in meinen Augen ein wenig den Komfort und die Gutmütigkeit zugunsten maximaler Spritzigkeit und Präzision vernachlässigen – aber auch hier gibt es sehr viele Fahrer, vor allem in der Ausdauer- und Racefraktion die mir widersprechen würden.
Aber die ist ja nur ein Zwischenstand – mal sehen, was der zweite Teil an Erfahrungen und Ergebnissen zutage fördert.

RIDE ON,
c_g