AMERICAN CLASSIC Smokin‘ Gun 27,5+ Plus – Testintro: von MiMü

„(…) Deswegen haben wir uns entschieden den 29er Test der AMERICAN CLASSIC Smokin’Gun Laufräder nach mittlerweile gut einem Monat im Testeinsatz etwas früher als geplant abzuschließen … und dafür mit einem Dauertest im B+ Format fortzuführen (…). „

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Mit diesen Worten hat c_g Ende Februar den Testeinsatz des AMERICAN CLASSIC Smokin‘ Gun 29 Laufradsatzes frühzeitig beendet – die Fortführung im B+ Format liegt nun bei mir. Seit kurzem habe ich den vom deutschem Importeur Revolution Sports zur Verfügung gestellten Satz in 27,5+ zu Hause liegen und mit meinem kürzlich vorgestellten LAST Fastforward Enduro-Hardtail besitzen wir bei TNI nun auch über eine potente Testplattform.

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Nach langer Pause, dürfen die AMERICAN CLASSIC Smoking Gun nun als Plus-Laufräder zeigen, was in ihnen steckt.

Beim Öffnen des Kartons fiel mein Blick gleich einmal auf die immens breiten Alufelgen des Smokin‘ Gun. Satte 40 mm Maulweite sind eine ordentliche Ansage, dagegen wirken die Syntace MX35 meines Fullys mit ihren 28 mm Innenbreite geradezu mickrig. Ein Siku Spielzeugtraktor im Maßstab 1:32 kann im Felgenbett ohne Probleme seine Runden drehen, was meine zwei Jungs sehr lustig fanden.

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Die Breite ist mit satten 40 mm Maulweite schon mal beeindruckend …

Den Anspruch, dass die Smoking Gun Felgen auch genauso gut für normalbreite Reifen (2,2 bis 2,4“) geeignet sein sollen, hat c_g ja bereits in seinem Test widerlegt. Die 40 mm Breite stützen zwar jeden Reifen deutlich besser ab, aber eine echte Verbesserung gegenüber einer 30 mm breiten Felge konnte er auch in keinem der montierten Reifen feststellen. Bleibt also noch die Hoffnung, dass sich die Gerüchte um 2,5er bis 2,7er Reifen auch für 29er bewahrheiten (spätestens zur Eurobike wissen wir mehr), aber bis dahin bleiben die Smokin Gun Laufräder für uns in erster Linie plusspezifisch.
Auffallend ist die geringe Wandstärke der niedrigen Felgenhörner. Bei einer Außenbreite von 43 mm bleiben pro Seite gerade einmal 1,5 mm für die Felgenflanken über … nicht viel um Durchschläge abzuwehren. Wie gut sich das Material gegen „Feindkontakte“ durchsetzen kann wird der Testverlauf zeigen. Gerade Durchschläge könnten den Felgenhörnern bei so geringer Materialstärke die ein oder andere Kampfspur zufügen. Ich pflichte c_g absolut bei, dass sich der Smokin‘ Gun damit für einen Aufbau mit SCHWALBE’s Procore oder einem weiterentwickelten DEANEASY Tube+ geradezu aufdrängen.

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Beim Herausheben der beiden Rundlinge folgte die nächste Überraschung: 840 g für das Vorderrad und 940 g für das Hinterrad (jeweils inkl. tubeless-Band) zeigte meine Werkstattwaage an. Beide liegen damit etwas über den angepeilten Gewichten von 810g (VR) bzw. 923g (HR), gemessen an der Felgenbreite ist der Komplettsatz mit 1780 g gewichtstechnisch ein ausgesprochenes Leichtgewicht. Die meisten ähnlich breiten Plus-Laufräder liegen bei ca. 2000 g!

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Breit aber dennoch sehr leicht könnten die Smokie Gun Laufräder so manchen Plusbikes „Flügel verleihen“.

Selbstredend ist der Laufradsatz voll tubeless-fähig und kommt ab Werk bereits mit einem sauber geklebtem Felgenband und einem Paar passender Ventile. Ich bin schon gespannt wie viel tubeless-Milch notwendig sein wird um die 2,8 bis 3 Zoll breiten Plus-Reifen dicht zu bekommen. Die ersten Testkandidaten scharren bereits in den Startlöchern und werden in Kürze hier vorgestellt.
Beim Einspeichen vertraut American Classic auch bei der 27,5 Variante auf 32 aus eigener Produktion stammende konifizierte Stahlspeichen, die sich zwecks Haltbarkeit und Robustheit 3-fach kreuzen. Bei einem empfohlenen Einsatzbereich von Cross Country bis zu Enduro Racing mit Sicherheit keine schlechte Wahl.

Die am Vorderrad verbaute AMERICAN CLASSIC Boost Nabe wartet mit einer Besonderheit auf. Während andere Hersteller, wie etwa SRAM, die größere Nabenbreite zu gleichen Teilen auf beide Seiten verteilt, geht man bei AC einen anderen Weg.

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Bei der Boost Vorderradnabe nutzt AMERICAN LCASSIC den bestehenden Nabenkörper, verbaut eine verlängerte Achse und zentriert die Felge neu … eigentlich ganz smart.

Durch Verwendung einer neu entwickelten und verstärkten 110 mm Achse, die über einen speziellen Endanschlag auf der rechten Nabenseite verfügt, war man in der Lage, beinahe idente Speichenwinkel bzw. annähernd gleiche Spannungswerte bei den verbauten Speichen zu erreichen. Dadurch soll das Laufrad stabiler, steifer und damit verbunden auch haltbarer werden. Der eigentliche Nabenkörper blieb dabei (zumindest vorne) unverändert, lediglich die Zentrierung der Felge musste durch die 10 mm breitere Nabe angepasst werden. Schöner Nebeneffekt: der Umbau auf eine 100 mm breite Version ist problemlos durchführbar. Der Wechsel von Boost-Achse auf die schmälere Variante unproblematisch Danach muss lediglich das Laufrad neu zentriert werden, was ebenfalls in wenigen Minuten zu schaffen ist.

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Um an das LAST Fastforward zu passen ist hinten eine normale 135 mm Nabe verbaut.

Da mein LAST über einen 135 mm breiten asymmetrischen Hinterbau verfügt schickte uns Revolution Sports hier ein bereits einsatzfertig außermittig zentriertes Laufrad. An dieser Stelle Danke dafür! Den im Lieferumfang enthaltenen 9mm-Schnellspanner ersetzte ich durch die LAST-eigene Schraubachse, die neben der Klemmung des Hinterrades ja auch die Fixierung des Schaltauges übernimmt. Im Intro zum LAST Fastforward haben wir euch darüber schon berichtet.

7 AC Smokin Gun B+ FHBeide Naben verfügen über eine 6-Loch-Bremsscheibenaufnahme, die Namenlagerung übernehmen hochwertige Industrielager, die per Tuningoption gegen welche aus Keramik getauscht werden können. Auffallend sind die großen Ausfräsungen an den Nabenflanschen, die am Vorderrad beidseitig und am Hinterrad konstruktionsbedingt nur auf der linken Seite zu finden sind. Gewichtsreduktion wird hier mit cooler Optik kombiniert fast schon TUNE-like :-). Neben den beiden beschriebenen Nabenstandards bietet AMERICAN CLASSIC den Laufradsatz natürlich auch noch in allen anderen an – nur für die RS-1 und 20 mm Steckachsen gibt es spezielle Naben.
Bei näherer Betrachtung fallen am SHIMANO Freilaufkörper die kleinen Stahlplatten auf, die das lästige Hineinfressen der Kassette in die Alu-Führungen effektiv verhindern. AMERICAN CLASSIC beweist damit einmal mehr seine Liebe für Details. Fahrer von 10- bzw. 11-fach SRAM Antrieben freuen sich über den optional erhältlichen XD-Freilaufkörper.

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Der Freilauf selber verfügt über sechs nabenseitig verbauten Sperrklinken, die in 24 Einrastpunkten Halt finden. Die Sperrklinken werden dabei durch eine Zahnscheibe angesteuert. Im Freilauf rutscht eine Feder über die Zahnscheibe, wodurch sich die Geräuschkulisse in Grenzen hält. Tritt man in die Pedale, dann verhakt sich die Feder in der Zahnscheibe. Diese dreht sich dann zusammen mit der Feder, wodurch die mit der Zahnscheibe verbundenen Sperrklinken in die Verzahnung klappen und dadurch eine direkte Kraftübertragung ermöglichen sollen. Ein weiteres interessantes Detail der AMERICAN CLASSIC Naben.
Wer jetzt Lust bekommen hat sich den AMERICAN CLASSIC Smoking‘ Gun Laufradsatz zuzulegen – für faire 899.- ist der Satz bereits im Handel erhältlich!
Wir werden euch in Kürze mit dem Intro zum ersten Plus-Reifen-Test auf TNI überraschen – stay tuned!

MiMü