ORBEA Occam TR10 – Testintro: von c_g

Vor kurzem erst hatten wir das ORBEA Loki H10 im Test, das von Tester Fabian ja eine sehr gute Bewertungen bekam. Jetzt, inmitten der sommerlichen Neuheitenflut schneit uns schon das nächste Testbike der Spanier ins Haus – das ORBEA Occam TR M10.

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Das ORBEA Occam TR M10 ist ein weiterer Vertreter der modernen Trailbikes mit einem klaren Fokus auf Vielseitigkeit und Trailvergnügen.

ORBEA verfolgt mit der OCCAM Serie das Ziel ein Bike mit einem Fokus auf Spaß und Vielseitigkeit. Es soll eine optimale Balance aus Trailtauglichkeit, Spaß auch mal in technischerem Gelände und Effizienz für lange Anstiege und auch den ein oder anderen Marathon finden. Damit tritt das Occam genau in die gleiche Nische von Bikes wie das soeben getestete NORCO Optic 9.2.

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Die Occam Serie teilt sich dabei auf in zwei Grundmodelle – das Occam AM als 140 mm 27,5er und das Occam TR als 29er und mit 120 mm. Welches wir getestete haben brauchen wir wohl nicht extra zu sagen :-).

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Die Farbkombi aus Carbongrau, Min und Orange ist nicht jedermanns Sache, aber mir gefällt’s.

Mit dem Anspruch einfach nur ein richtig gutes Mountainbike zu sein, hat man beim Occam bewusst auf alles verzichtet, was Komplexität für den Fahrer bringt. Das heißt, man sucht vergeblich nach irgendwelchen Geometrie oder Kinematikanpassungen – die zuschaltbare Plattform am gut erreichbaren und geschützt unter dem Oberrohr integrierten Dämpfer und der Gabel sind alles, was man hier „on the fly“ verändern kann.

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Rahmen und Kinematik

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Der Hinterbau des Occam TR Carbonrahmens kommt hinten ohne zusätzliches Gelenk aus und soll so nich nur leister, sondern auch steifer sein.

Um die UFO Kinematik möglichst einfach zu halten wurde der Hinterbau bei den Carbonmodellen so konstruiert, dass man auf einen zusätzlichen Drehpunkt verzichten konnte und sich den Flex der Struktur zu Nutze macht – sowohl beim 120 mm Occam TR wie auch beim 140 mm Occam AM. Dadurch kann das Heck zugleich steifer, wie auch leichter gemacht werden. Die günstigeren Alumodelle haben einen konzentrischen Drehpunkt in der HR-Achse. 00 ORBEA Occam technologies-perfect-balance-tr-tableInteressant ist, dass der Hinterbau in Ruheposition leicht vorgespannt ist und in etwa im Sagbereich spannungsfrei wird – das soll für mehr Sensibilität im Anfangsbereich und eine optimierte Kennlinie sorgen.
Sieht man sich den von ORBEA gezeigten Graphen an, erreicht das Occam genau im Sag-Bereich einen 100% Anti-Sag oder anders formuliert eine komplett antriebsneutrale Heckfederung.

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Dass man bei aller Einfachheit nicht auf modernste Technologien und ein Top-Design verzichten muss, zeigt das Occam TR durch seinen formschönen und sehr durchdachten Vollcarbonrahmen schon im Stand. Um den Materialeinsatz zu minimieren und zugleich die Fasern optimal zu nutzen, kommen alle derzeit möglichen High-End Verfahren zum Einsatz – von lasergeschnittenen Hochmodulfaser-Prepregs, über feste EPS-Schaum Innenkerne, die beim Aushärten zusammenschrumpfen und dann einfach herausgenommen werden). Und weil man sihc so sicher ist, dass das alles funktioniert gewährt man auf den Rahmen eine lebenslange Garantie für den Erstbesitzer.
Auch hier kommt der neue, breitere Boost-Standard, eine komplette Zug-Innenverlegung und alles was derzeit State-of-the-Art ist zum Einsatz. An eine Zugverlegung für eine interne Dropper-Stütze, die bei unserem Modell bereits serienmäßig verbaut ist, hat man natürlich auch gedacht.

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Schöne Details des Rahmens sind die großen abschraubbaren Zug-Einlässe und der vorgeformte Kettenstrebenschutz aus Kunststoff, der auch gleichzeitig den Schaltzug sicher führt.

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Die Geometrie

GEO_OCCAM_TR

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Gometrietabelle des ORBEA Occam TR – zum Vergrößern anklicken.

Sieht man sich die Geometrie des Occam TR an, fallen der für eine 120 mm Bike recht flachen Lenkwinkel von 68° und ein steiler Sitzwinkel von 74,5° auf. Dazu ein langes Oberrohr mit 599 mm in Gr. Med (oder 622 mm in Gr. Large) und der durch die Verwendung von Boost sehr kompakt gehaltene Hinterbau mit 435 mm Kettenstrebenlänge – alles Werte, die genau in den aktuellen Trend der modernen Trailgeometrien passen. Bemerkenswert hierbei ist aber, dass das Occam bereits vor über einem Jahr vorgestellt wurde, wo dieser Geometrietrend noch ganz am Anfang stand. Deswegen wäre es nicht falsch ORBEA als Pioniere der neuen Trailbike-Kategorie ansprechen. Noch bin ich das Bike nicht gefahren, aber den Zahlen nach, ist es schon mal echt vielversprechend.

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Modelle:

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Insgesamt gibt es von ORBEA Occam TR sechs verschiedene Modelle. Drei davon mit dem Vollcarbonrahmen und drei mit einem ebenfalls sehr formschönen Alurahmen. Die Preisspanne reicht vom Topmodell Occam TR M-LTD (oben links) mit 6099.- Euro bis hinunter zum Occam TR H50 für magere 1999.- Euro (oben rechts).
Unser Testbike, das Occam TR M10 ist das zweite von oben und kommt auf 5099.- Euro. Beide Varianten gibt es jeweils in der gezeigten Farbvariante oder mit rotem Rahmen.

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Die Ausstattung:

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Dass man für so viel Geld auch etwas gebotne bekommt, versteht sich von selbst. Da wäre natürlich der Vollcarbonrahmen, dann das FOX Factory Fahrwerk, wobei ORBEA hier auf eine F32 Factory Boost setzt. Das ist insofern interessant, weil manche andere eben in der Federwegsklasse bereits auf die F34 setzend die 32er eher in die XC-Niesche abgerutscht zu sein scheint … aber wird werden sehen.

Der Antrieb besteht aus der sehr beliebten Kombi aus SHIMANO XT und einer RACE FACE Aeffect Kurbel. Auch hier bekommt der Kunde ab Werk zwar eine 2×11 Kombi mit 26/36-Kombi geliefert, mit dem ebenfalls enthaltenen 28er Direct-Mount Kettenblatt hat er aber die Möglichkeit auch 1×11 zu fahren. Hinten ist es eine 11-42 Kassette. Gebremst wird ebenfalls mit SHIMANO’s XT, vorne 180 und hinten 160 mm. Wie oben beschrieben, kommt das Occam TR M10 bereits mit Dropper Stütze – einer ROCK SHOX Reverb Stealth. Das Cockpit ist eine edle RACE FACE Combi aus dem Next SL Carbonlenker (760 mm breit) und einem 70 mm Aeffect Vorbau mit 35 mm Klemmung.

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Bei den Laufrädern greift man auf die bewährten, aber recht schmalen DT-SWISS X-1700 SPLINE mit Boost Naben zurück. Die Laufräder sind zwar mit angegebenen 1680 g für den LRS recht leicht, aber dafür muss man mit einer recht schmalen Folge von nur 20 mm Innenweite auskommen. Ich bin gespannt, wie sich das fahren wird.

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Bei den Reifen sind vorne ein 2,4er MAXXIS Ardent (obre Bildreihe) und hinten ein 2,25er Ardent Race (untere Bildreihe) montiert sind.

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Zusätzlich zum Standard-Spec bietet ORBEA über das MyO-Individualisierungsprogramm noch diverse Upgradeoptionen in Sachen Federung, Laufräder, Reifen und Antrieb an, damit auch wirklich jeder sein Idealbike bekommt.
Unser komplett dem Serientrimm entsprechendes Bike kam mit bereits tubeless montierten Reifen auf sehr gute 11,95 kg in Rahmengröße Med.

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Wir haben das Bike nicht für die normale Testperiode für uns sondern nur für 2 Wochen und werden euch dann bereits das Testfazit präsentieren.

RIDE ON,
c_g

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Ps: Und hier noch das informative und stimmungsvollen Infomercial-Video zum ORBEA Occam: