TUNE Skyline B+ LRS (mit KUROSHIRO Enso 747 Felgen) – Testfazit: von c_g

Ich muss offen zugeben, dass mir dieser Test richtig Spaß gemacht hat … aber jeder Test muss auch mal zu Ende gehen L.

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Der TUNE Skyline B+ Laufradsatz mit der KUROSHIRO 747 Felge hat in dem test eine Menge schmutziger Trails gesehen.

Es kommt nicht jeden Tag vor, dass wir einen dermaßen leichten und spannenden Laufradsatz zum Test – noch dazu im maximal trendigen B+ Format. Obwohl gerade B+ sonst eher mit seinem viel kritisierten Übergewicht zu kämpfen hat, setzt der TUNE Skyline B+ Laufradsatz seine Akzente voll und ganz beim Leichtbau und geizt geradezu mit physikalischer Masse. Mit gerade mal 1355 g für den sehr exklusiven Laufradsatz ist er einer der, wenn nicht sogar der leichteste seiner Art – ich zumindest kenne nichts wirklich Vergleichbares.
Dementsprechend leichtfüßig ist ein damit aufgerüstetes Bike auch – aller martialischer Optik der dicken Reifen zum Trotze. In den ersten Praxiseindrücken hatte ich ja bereits ausführlich darüber berichtet, wie das CUBE Stereo damit ungemein schnell und noch agil-verspielter wurde.

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Aufgerüstet mit dem SCHWALBE Magic Mary 2,5 wurden selbst rutschige Trails zur Spielwiese …

Damals hatte ich aber auch beschrieben, dass das die Bereifung in Form der SCHWALBE Nobby Nic 2.8er PaceStar Reifen der limitierende Faktor beim Ausloten der Grenzen war. Bei den anfangs meistens nass, rutschigen Verhältnissen war der leichte Allroundreifen trotz guter Vorwärtstraktion vor allem in der Kurveführung und im Seitenhalt einfach viel zu schnell überfordert um den Laufradsatz richtig zu fordern. Also habe ich mich umgesehen und mir einen 2,5er Magic Mary besorgt (eine Sonderedition von SCHWALBE – exklusiv für SYNTACE produziert), der vorne die Traktion und Schlechtwetterperformance pushen sollte (mehr zu dem Reifen weiter unten).
È Voila – mit den 2,5er in maximal griffigem VerStar Compound war das Bike zwar schon deutlich besser gerüstet um den schwierigen Verhältnissen zu trotzen. Die Beschleunigung war zwar nicht mehr ganz so unmittelbar aber dafür war das Bike so um Welten sauberer in den Kurven zu führen … von den deutlich höheren Bremsreserven ganz abgesehen.
Durch die Aufrüstung konnte ich das Bike und damit auch die TUNE/KUROSHIRO-Laufräder auf einem Schlag deutlich härter ran nehmen, was ich in den letzten 3 Wochen auch sehr gerne und mit viel Spaß getan habe. Mit dem im ersten Testabschnitt gewonnenen Vertrauen in die Stabilität und Fahreigenschaften des Leichtbau-Laufradsatzes, waren die Vorzeichen ohnehin günstig die Messlatte in dem zweiten Teil etwas höher zu legen.

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Wie im vorherigen Post ja schon beschrieben besitzt der Laufradsatz zwar ein konservatives Gewichtslimit von 91 kg (Fahrergewicht) – ein Wert, dem ich mit Rucksack schon recht nahe komme. Dennoch war selbst nahe dieser Maximalbelastung nichts von unverhältnismäßiger Verwindung oder Flexibilität zu spüren. Der TUNE Skyline B+ Laufradsatz fährt sich immer sehr steif und direkt.
Kritisch muss ich an der Stelle nur noch mal anmerken, dass auch der an sich sehr formstabile Magic Mary sich nur schwer tubeless hat aufpumpen lassen. Erst nach einer Vormontage mit Schlauch und dann mit Hilfe der TOPEAK Joe Blow Booster Kompressor-Standpumpe ist es gelungen den Reifen schlauchlos auf Betriebsdruck zu bringen.
Egal – die Trailperformance war den Aufwand auf alle Fälle wert – denn mit dem Traktionszuwachs durch den Magic Mary 2.5 war das Bike einfach eine Waffe – bergauf aufgrund des geringen Gewichts der Laufräder und bergab einfach weil die dicken Reifen in Kombination mit der extremen Traktion einfach unglaublich viel Spaß machen!

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Im Vergleich der SCHWALBE Nobby Nic 2.8 (rechts) und der Magic Mary 2.5 (SYNTACE Sonderserie) auf der KUROSHIRO 747 Felge – die Messung der Karkasse zeigt kaum Unterschiede.

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Mit den beiden Reifen auf der identischen Felge montiert war ich übrigens recht überrascht festzustellen, dass die effektive Karkassenbreite beider Reifen nahezu identisch ist – sowohl der Nobby Nic 2.8, wie auch der Magic Mary 2.5 messen auf der KUROSHIRO Felge 67 bis 67,5 mm. Kein Kommentar :-).
Wie man in dem unteren Bild gut erkennt, ist je nach Fahrweise und Untergrund ein Reifendruck von 1,0 bar wirklich die unterste Grenze, wobei auch hier der Unterschied zwischen dem extrem flexiblen Nobby Nic 2.8 und dem deutlich stabileren Magic Mary sehr deutlich ist. 27 KUROSHIRO 747 + MMInsbesondere als die Trails in den letzten Tagen dann doch etwas griffiger wurden und eine noch aggressivere Fahrweise zugelassen haben, wurde das immer deutlicher. Nach ausgiebigen Trailrunden gespickt mit Wurzeln, kleineren Sprüngen und Drops hatte ich mich regelrecht in den 2,5er Reifen verliebt. Und weil das Luftvolumen nahezu identisch ist und auch das Zusatzgewicht des Magic Mary nicht allzu heftig ausfällt, ist für mich der 2,5er Magic Mary klar der bessere Plus-Reifen – vorne auf alle Fälle.

Zum Laufradsatz selber gibt es nicht mehr viel zu sagen, außer dass er mir mit jeder Fahrt ein dickes Grinsen ins Gesicht gezaubert hat. In Sachen Stabilität, Steifigkeit, Zuverlässigkeit und Funktion habe ich jedenfalls nie irgendwelche Schwächen entdeckt. Auch mit der Luftdichtigkeit allein aus Felge und Speichennippel gab es keinerlei Auffälligkeiten. Gerade bei härterer Gangart hatte ich schon erwartet, dass sich leichte Undichtigkeiten durch Bewegungen im Nippelsitz aufgetan hatten. Dem war aber keineswegs so, bzw. wenn, dann war es nie erkennbar.

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Die TUNE Boost Naben sehen richtig edel aus und liefen in dem Test seidenweich und ohne Auffälligkeiten.

Ebenso, die TUNE ing und Kong Boost Naben, die sich die Testdauer über absolut unauffällig und funktionell gegeben haben.

Allerdings sollte ein Laufradsatz mit einem VK von fast 2600.- Euro auch keine echten Schwächen mehr haben, oder.

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Zusammenfassung: Mission erfüllt – bis auf den recht hohen Aufwand die Reifen auf der Felge schlauchlos aufzupumpen gibt es an der Funktion und Performance des TUNE Skyline B+ Laufradsatzes mit KUROSHIRO Enso 747 Felgen nichts auszusetzen: Extrem leicht, faszinierend schnell und sehr steif.

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Mit einer Testdauer von nur 6 Wochen lassen sich natürlich keine definitiven Aussagen über die Dauerhaltbarkeit des Laufrades machen, aber in allem, was man als Tester im Rahmen eines solchen Tests abklären kann, war der TUNE Skyline B+ mit der KUROSHIRO 747 Felge ein wahr gewordener Traum – ein exklusiver, begehrenswerter aber leider auch teurer Traum.

RIDE ON,
c_g