TUNE Skyline B+ Laufradsatz (mit KUROSHIRO Enso 747 Felgen) – Testintro: von c_g

7 KUROSHIRO 747

Lange hat es gedauert, bis wir eine KUROSHIRO zum echten Test bekommen haben … jetzt ist es soweit!

Den langfristigen Lesern dürfte der Name KUROSHIRO nicht ganz neu sein. Im Jahr 2014 hatten wir als erste weltweit die Gelegenheit die (fast) serienreifen KUROSHIRO Enso 685 Fatbike-Laufräder über die felsigen Trails von Finale Ligure zu jagen – mit suchtverdächtigem Ergebnis. Die Firma TUNE muss man hierzulande ohnehin nicht mehr eigens vorstellen. Seit einiger Zeit sind die perfektionistisch veranlagten Leichtbauer aus Bugging bei Freiburg der deutsche Vertrieb für KUROSHIRO und verbauen deswegen auch deren eigenständige Carbonfelgen zu den derzeit edelsten und wahrscheinlich auch leichtesten Plus-/Fatbike-Laufrädern die es aktuell für Geld zu kaufen gibt.
Eine Kombination aus der Träume gemacht sind und einen solchen Traum haben wir ab sofort zum Test – der TUNE Skyline B+ Laufradsatz bestehend aus TUNE King & Kong Boost Naben und den KUROSHIRO Enso 747 Felgen.

0 KUROSHIRO 747

Der maximal exklusive TUNE Skyline B+ ist eine wunderschöne Symbiose aus ultimativem Leichtbau und edelstem Design.

Zugegeben – einen solchen Laufradsatz bekommt man auf dem Trail nicht alle Tage zu Gesicht aber manchmal dürfen wir auch mal ein paar unserer Träume ausleben – und euch natürlich auch daran teilhaben lassen J. Vor etwa einem Jahr war das der sagenhaft schnelle und zugleich robuste  TUNE Skyline AX.C 29er Laufradsatz, jetzt etwas ebenso leckeres in der Geschmacksrichtung B+.

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Die dem Laufradsatz zugrundeliegenden Daten sind ebenso atemberaubend wie spannend:

1 KUROSHIRO 747

Di Enso 747 ist das jüngste Kind von KUROSHIRO – mit 39,5 mm Innenweite perfekt für B+ Reifen zwischen 2,8 und 3.0″.

Die KUROSHIRO Enso 747 Felgen schaffen es trotz ihrer großzügigen Innenweite von 39,5 mm auf ein sagenhaftes Gewicht. Um auch wirklich das letzte Gramm herasuzukitzeln sind die Felgen sogar spezifisch für VR und HR gefertigt – vorne mit resultierenden 350 g, hinten mit 400 g! Wow! Die Fertigung der Felge aus edelster (und sündhaft teurer) 18k Carbonfaser erfolgt zu 100% von Hand in Italien bei den Carbonzauberern von ALCHEMIST.

3 KUROSHIRO 747

hier erkennt man schön die sogenannnte Alpha Ridge, welche als Zickzack-Rinne die Speichenlöcher verbindet und für zusätzliche Steifigkeit sorgen soll.

2 KUROSHIRO Enso950

Hier an der Enso 950 gezeigt, hat auch die 747 die kleine Hohlkammer mit speziellem Polymer-Kern.

Wie bei KUROSHIRO üblich, ist das Gewichtslimit der Felge und damit des gesamten Laufrades eher konservativ und bei 91 kg angesetzt – ein Gesamtgewicht, das ich mit Gepäck durchaus auch erreiche.

Die Konstruktion der Felge ist einzigartig. Ahnlich der Enso 950, die wir bereits auf der Eurobike’14 genauer vorgestellt hatten, ist auch die Enso 747 auf den ersten Blick eine einwandige Felge. Um jedoch den harten Anforderungen beim All-Mountain-/Trailfahren vollends gerecht zu werden, füllt KUROSHIRO einen Teil der versteifenden Alpha Ridge Rinne, die zur Verseifung dient, mit einem extrem leichten aber festen Schaummaterial aus und legt dann noch ein paar Lagen Carbon darüber. Damit entsteht innerhalb der Sick-Zack-Rinne eine kleine Hohlkammerstruktur, die mit nur wenigen Gramm Mehrgewicht der Gesamtsteifigkeit deutlich zugute kommen soll. Das extrem leichte Material, das auch im Flugzeugbau und bei Windkraft-Rotore zu Einsatz kommt ist hier im Schnittmodell der Enso 950 (rechts, das grüne Material) gut zu sehen.

Eine andere Besonderheit aller KUROSHIRO Enos Felgen ist, dass sie bereits ohne Dicht-Tape luftdicht sein sollen – die spezielle Konstruktion, präzise gefertigte Speichenlöcher und auch die verwendeten SAPIM Polyax Alu-Nippel sollen dafür sorgen. Ob es funktioniert? Wir werden es schon sehr bald herausfinden.

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TUNE stellte für uns den Laufradsatzs zusammen und hat ihn auch mit höchster Sorgfalt aufgebaut – vorne und hinten mit den neuen King & Kong Boost- Naben mit beachtlichen 116 g (vorne) und 214 g (hinten). Mit ihrer satt roten Eloxieren und den filigranen eAusfräsungen echtes Eye-Candy mit Hinguckergarantie!

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TUNE King Boost in sattem rot – viel leckerer kann Leichtbau nicht mehr werden.

5 KUROSHIRO 747

Auch fürs Heck gibt es die TUNE Kong nun in einer 148×12 Boost-Version – ganze 214 g leicht!

Die 32 schwarzen SAPIM D-Light Messerspeichen sind wie bei TUNE’s MTB Laufrädern üblich ganz klassisch dreifach gekreuzt aufgebaut, was für zusätzliche Stabilität und Reserven sorgen sollte. Es mag etwas traditionalistisch fast schon konservativ anmuten, noch 32 Speichen mit gebogenen Köpfen einzusetzen, aber nach allen unseren Erfahrungen wissen die Einspeicher von TUNE genau was am besten funktioniert und auch wo man sinnvoll Gewicht spart und wo man es besser lässt …

2 KUROSHIRO 747

… noch jungfräulich vor dem Test – ab hier wird’s dreckig!

Das Gesamtgewicht des Laufradsatzes? Nun, mit 650g für das Vorderrad und 705 g für das Hinterrad macht das nach Adam Riese sagenhafte 1355 g für einen vollwertigen tubeless-ready B+ Laufradsatz mit einem zugegeben geringen Gewichtslimit, dafür aber laut Ansage voll trailtauglich. Weniger geht wirklich kaum mehr.

Der VK liegt bei leider ebenso sagenhaften 2596,- Euro, aber wie immer bei Träumen sollte man das einfach beiseite schieben und genießen – ich jedenfalls plane genau das zu tun. Dass ich dabei aber auch genau kritisch nach potentiellen Schwachstellen in der Gesamtperformance schauen werde, ist ohnehin klar, schließlich ist das hier ein Test und keine Produktvorstellung … aber angesichts solcher Edelprodukte, darf man auch als erfahrener Tester kurz ins Schwelgen kommen, oder?

So weit zum Intro des TUNE Skyline B+ Laufradsatzes mit KUROSHIRO Enso 747 Felgen. Als nächstes werde ich einen Satz Plus-Reifen darauf montieren und euch dann wieder von den ersten Praxiseindrücken berichten. Das wird bestimmt spannend!

RIDE ON,
c_g