BULLS Hattori 29er Laufräder – Zwischenstand: von c_g 

Laufradtests sind immer eine interessante Sache. Je weniger man während des Praxistests zu berichten hat umso besser. Nach dem Intro des spannenden BULLS Hattori 29er Laufradsatzes – ihr erinnert euch: „Richtig breite, tubeless-ready Carbonfelge mit 32 mm Innenweite in einem 29er Komplettlaufradsatz von unter 1700 g und das für magere 1199.- …

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In den mittlerweile gut 2 ½ Wochen seit dem Testintro, war ich schon viel mit den keineswegs unauffälligen Laufrädern unterwegs und habe sie ordentlich rangenommen. Und wenn wir schon mit der Optik starten, so haben mich manche Biker schon auf die großen plakativen Schriftzüge angesprochen – die einen fühlen sich an ENVE Felgen erinnert (die Analogie ist nicht zu leugnen) , die anderen lesen den Namen und fragen sofort nach und denken an Kill Bill ….
Funktionell geben sich die BULLS Hattori weniger auffällig, aber zum Glück maximal zuverlässig. Wenn es darum geht dem Biker ein Sorglos-Image zu vermitteln, dann treffen die BULLS Hattori 29er Laufräder auch genau ins Schwarze. isher geben sie sich absolut zuverlässig, souverän gegenüber allen Beanspruchungen und machen rundum einen sehr guten Eindruck. Offensichtlich sind die Laufräder, die allesamt von Hand bei BULLS in Köln eingespeicht wurden sehr sorgfältig gefertigt. Weder beim Kontrollgriff in die Speichen, noch beim Fahren selber gab es irgendwelche Geräusch eoder Auffälligkeiten – eine rundum gleichmäßige Speichenspannung und sorgfältig abgedrückte Laufräder sprechen von hoher handwerklicher Qualität.

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Optisch sind die BULLS Hattori trotz dezenter Farbwahl (schwarz/weiß) keineswegs unauffällig …

Diese Qualität drückt sich auch in einer weitern – zum Glück positiven – Eigenschaft der BULLS Hattori Laufräder nieder – ihre ausgesprochen gute Lenkpräzision und hohe Steifigkeit. Hier spielt neben der Qualität der Einspeichung ganz sicher auch die voluminöse Carbonfelge ihre Stärken aus. Zusammen ergeben sie im Hattori einen der in meinen steifsten 29er Laufradsätze, die ich kenne. Nun muss ich anmerken, dass ich trotz aktiver Fahrweise, bevorzugt technischer Trails und einem ordentlichen Gewicht von 85 kg (zzgl. Gepäck), zwar meine Laufräder ordentlich fordere, mich heutzutage aber nur noch selten über zu weiche 29er Laufräder beschweren muss. Diese Zeiten sind vorbei und man bekommt heute fast nur och ordentlich steife und präzise Laufräder.
Dennoch, als ich den Wechsel von meinen Standard-Laufrädern, den AMERICAN CLASSIC Wide Lightning, auf die BULLS Hattori gemacht habe, wurde sofort klar, dass diese spürbar steifer und direkter sind.

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In ihrer Steifigkeit sind die BULLS Hattori echte Präzisionswaffen!

Das ist nicht in allen Fahrsituationen spürbar, sehr wohl aber im harten Antritt und wenn man Hindernisse ungünstig anfährt. Im Antritt empfinde ich es als sehr wohl und durchweg positiv, denn in Kombination mit dem sehr guten Gewicht, spürt man wie behände sich das Bike damit beschleunigen lässt. Im harten Gelände und auf meinen gewohnten Wurzeltrails dagegen hat die Steifigkeit meistens positive, gelegentlich aber auch negative Auswirkungen – wenn es etwa darum geht genau die gewählte Linie einzuhalten, sich in Grenzsituationen noch „herauszumogeln“ oder sich in Trialpassagen oder Spitzkehren möglichst sicher zu fühlen ist sie Lenkpräzision klar sehr willkommen. Andererseits, auf den in letzter Zeit sehr oft glitschigen Wurzeltrails habe ich auch den Eindruck, dass man aufgrund der Steifigkeit auch schneller den Traktions-Grenzbereich erreicht und dem Bike damit ein klein wenig „Gelassenheit“ und auch „Komfort“ verloren geht. Nicht viel, aber für diesbezüglich empfindliche Fahrer sehr wohl spürbar gegenüber etwas „weicheren“ Laufrädern. Deswegen fühlen sich die BULLS Hattori für meinen Geschmack auch sehr sportlich an. Ich werde dem Aspekt aber noch in den folgenden Wochen nachgehen und gegebenenfalls meine Bobachtungen ergänzen.

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Es ist zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht anders zu erwarten, aber die Naben laufen bisher absolut sauber und weich. Was aber mitunter auffällt, ist dass viele meiner Tubeless Ventile mit der tiefen Bauart der Felge sehr wohl an ihre Grenzen stoßen. Es braucht schon einen gut abdichtenden Pumpenkopf um hier noch sicher zu greifen.

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Der zweite Punkt, der mir aufgefallen ist, ist der extrem gute Sitz der Reifenwulst auf der Felge. Ich habe es ja schon im Intro bei dem Thema Montage und Tubeless-Eigenschaften angesprochen wie sicher die Reifenwulst auf der Felge sitzt und selbst bei niedrigsten Drücken kaum runter zu bewegen ist.

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Auf immerhin 3 km Wurzeltrails (oft auch richtig abschüssig) ist es mir nicht gelungen den hinteren Reifen trotz Platten von der Felge zu ziehen … Notlaufeigenschaftenw wie man sie sich bei tubeless-ready nur wünschen kann.

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Hier noch ein Detail des platten HR-Reifens … wer es nicht glauben will.

Jetzt konnte ich es aber selber auf einer Ausfahrt erleben, bei der ich hinten einen Platten (vermutlich durch einen Nagel oder Dorn) erlitten habe und ohne Flickzeug oder Ersatzschlauch noch gut 3 km Trail bis nach hause vor mir hatte. Normalerweise würde ich hier schieben, aber weil es recht kalt war, ich eine Erkältung tunlichst vermeiden wollte und die Hattori mit ihren 3,2 mm starken hakenlosen Felgenhörnern das sicher locker wegstecken, hab eich mich entschieden vorsichtig bis heim zu fahren. Anfangs sehr vorsichtig, später etwas selbstbewusster, und zum Schluss fast mutwillig habe ich es nicht geschafft auf der Strecke die Reifenwulst des SCHWALBE Nobby Nic von der Felge zu ziehen. Zu allem Überfluss und zu meiner ehrlichen Überraschung habe ich die Ausfahrt so sowohl leichter, wie auch sicherer beendet, wie seinerzeit bei den Versuchen mit SCHWALBE’s Procore und dessen Notlaufeigenschaften. Cool!

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Zwischenstand: Wie gesagt, bisher geben sich die BULLS Hattori 29er Laufräder absolut zuverlässig. Ihre besonderen Qualitäten liegen bisher in der sehr guten Lenkpräzision und Laufradsteigigkeit und auch in dem superben Sitz der Reifen auf der Felge, welche mir sehr viel Sicherheit im Tubeless-Betrieb vermittelt.

RIDE ON,
c_g