Testival Brixen II – News von MARIN, MAGURA und ROCKY MOUNTAIN: von c_g

Und weiter geht’s mit den Neuheiten, die ich in den Gassen von Brixen, Südtirol für euch aufgestöbert habe. Dieses Mal sind das die innovative Dropper-Stütze Vyron von Magura, das coole MARIN Pine MountainStahl-Plusbike und eine Detailverbesserung am Instinct 29er von ROCKY MOUNTAIN dran.

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MAGURA Vyron Dropper-Stütze

IMG_6462 KopieEine der wohl spannendsten Innovationen des kommenden Jahres ist mit Sicherheit die kabel- und zugfreie Dropper Stütze Vyron von MAGURA, die hier stolz von Stefan Pahl präsentiert wird. Sie bedient sich der gleichen eLect Technologie wie bereits die betreffenden Gabeln und Federbeine (hier und hier getestet), nur dass hier die Beschlunigungssensorik inaktiv ist. ELect steht hier allein für die Kommunikation der Stütze mit dem Lenker-Remote mittels ANT+ und der Tatsache, dass intern in der Stütze ein Servomotor den Ölfluss steuert um die Stütze auf die beliebige Höhe bewegen. Genau wie bei den anderen Stützen erfolgt das Ausfahren selbständig und zum Absenken muss man die Stütze belasten.
Das schöne und spannende an der Vyron ist, dass sie damit komplett ohne Züge auskommt und so genauso wie eine starre Stütze, schnell abmontiert werden und an einem anderen Bike zum Einsatz kommen kann. Keine aufwendige Zugverlegung und kein Gefummel bei der Wartung mit intern verlegten Zügen.

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Nur die Akku-/Empfängereinheit hinter dem Sattelkopf sie, wenn sie einmal im Rahmen steckt. Die fehlenden Kabel merkt man erst bei der Demontage.

Allerdings macht man sich damit von Akkus als Energielieferant abhängig. Was deren Leistungsfähigkeit angeht, so soll der im Stützenkopf integrierte NiMH Akku (austauschbar) um die 400 Verstellungen lange halten – eine Wert der laut MAGURA etwa 2 Monaten Nutzung entsprechen soll. Sollte man dennoch das Laden vergessen haben und er während der Fahrt einmal unerwartet leer werden, besitzt das System eine eingebaute Sicherheitsreserve, die für weitere 20 Verstellvorgänge ausreichen soll. Danach bleibt das Motor einfach geschlossen und die Stütze bleibt in der zuletzt eingestellten Position fixiert. Der Ladevorgang per Micro-USB soll etwa 3 h in Anspruch nehmen.

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Aktuell wird die Vyron noch mit dem gleichen Remote angesteuert, der auch das eLect Fahrwerk steuert. Genial, wenn man parallel auch eine Federgabel und Dämpfer von MAGURA fährt, aber weniger optimal für die Stütze allein. MAGURA arbeitet aber bereits an einer kleineren 1-Knopf-Version speziell für die Vyron Stütze.
Die Eckdaten der MAGURA Vyron sind ein sehr willkommener Hub von 150 mm (sehr gut!) ein unter den Dropper-Stützen fast schon übliches Gewicht von ca. 600 g und ein VK von nur 400.- Euro. Ja sie haben richtig gelesen 400.- Euro!
Die Stütze kommt in den Durchmessern 30,9 und 31,6 mm. Der Verkaufsstart ist Anfang 2016 geplant.

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Ebenfalls neu im Sortiment von MAGURA ist der Storm HC-Rotor der als Nachfolger der bisherigen Storm Rotoren noch hitzebständiger sein soll und eine noch bessere Bresmperformance durch eine konstantere Reibfläche bieten soll. Nett aussehen tuen sie außerdem J. Die Gewichte liegen ziemlich genau auf dem Niveau der bisherigen Storm Rotoren.

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MARIN Pine Mountain – Jubiläums-Hardtail im Plus-Format

1 MARINE Pine Mountain

Mit dem Pine Mountain 2 feiert MARIN Bikes sein 30-Jahriges Jubiläum.

Das 30-jährigen Bestehen der Bikeschmiede MARIN BIKES feiert die Firma mit Sitz nördlich von San Francisco mit einer Hommage an die Anfänge. 1986 hat alles mit dem Stahl-Hardtail Pine Mountain begonnen und so gibt es auch 2016 wieder ein schickes Stahlhardtail mit diesem Namen.

2 MARIN Pine Mountain 5 MARIN Pine Mountain

Zeitgemäß kommt das Bike aber im Plusformat, was ja bekanntlich auch mit 29er Laufrädern zu bestücken ist. Aber das ist nur ein Teil dessen, was das Bike ausmacht.

Kernstück des gezeigten Topmodells Pine Mountain 2 ist der mehrfach konifizierte Stahlrahmen aus edlen Thron Rohren, zusammengefügt mit bloßliegenden Messinglot über den Schweißnähten – mit recht großvolumigen Rohren im Hauptrahmen und an den Kettenstreben aber dafür umso filigraneren Sitzstreben. Die den Original-Schriftzügen nachempfundenen Decals perfektionieren den Heritage-Look und machen das Pine Mountain zu einem echt schönen Bike. Finden wir zumindest.

  3 MARIN Pine Mountain  4 MARIN Pine Mountain  6 MARIN Pine Mountain

Schöne Details findet man überall an dem Rahmen: Das formschöne konische Steuerrohr mit aufwendiger Headbadge, das kunstvolle Badge am Sitzrohr im Stil der Militär-Rangabzeichen (mit den beiden Jahreszahlen „86“ und „16“ als Symbole für das Firmenjubiläum) und natürlich die kantig geschmiedete Verstrebung an den Sitzstreben mit der gleichen Jahreszahl. Den notwendigen Raum für Kettenblätter und Reifen schafft ein Stahlblech auf der Antriebsseite im Anschlus ans Tretlager. Bis auf die hintere Bremsleitung verlaufen alle Züge extern unter dem Unterrohr.

7 MARIN Pine Mountain 9 MARIN Pine Mountain

Eine ganz wichtige und spannende Neuerung ist die NAILD Schnellspanner Steckachse am Hinterrad. Mit ihr fällt ein für alle Mal das lästige Kurbeln an der Steckachse weg. Es genügt eine Drehung um 90° um die Achse zu lösen und wieder zu arretieren. Der kleine rote Hebel dient dabei als Sicherung des Schnellspannerhebels.

MARIN plant das Pine Mountain ab Anfang 2016 in zwei Versionen, aber nur immer als Komplettbikes anbieten. Ein Rahmenkit ist leider nicht geplant.

1b MARIN Pine Mountain

Das 2016er MARIN Pine Mountain 2.

Das oben abgebildete Pine Mountain 2 wird mit einer 120 mm FOX 34 Federgabel, KS Lev Integra Dropper Stütze, einem SHIMANO XT 1×11 Antrieb und SHIMANO SLX Bremsen kommen. Das Pine Mountain 2 rollt auf den WTB Scraper Felgen mit 45 mm Maulweite und den passenden WTB Trailblazer 2.8 TCS Reifen. Das Bike soll sehr moderate 2199.- Euro kosten. Das Vorserienmuster am Messetsand brachte es in Rahmengröße L auf knapp unter 14 kg.

10 MARIN Pine Mountain 1

Das MARIN Pine Mountain 1 ist der einfachere, starre Buder des oben gezeigten Bikes – dafür kostet es auch nur 899.- Euro.

Das deutlich günstigere Pine Mountain 1 (VK bei 899.- Euro) soll einen 4130 Rohrsatz sowie eine spezielle 27,5+ Stahl-Starrgabel haben und muss sich ohne Dropper-Post begnügen. Hier sind Antrieb und Bremsen ein bunter Mix aus SRAM’s X7 mit einer FORGED 1-fach Kurbel und SHIMANO BR-M445 Bremsen. Bei den Felgen kommen hier 40 mm breite MADDUX zum Einsatz, kombiniert mit SCHWALBE’s Nobby Nic (hier angegeben mit 2,9“ J). Auch wenn die silber-grellorangen Farbgebung nicht jedermann’s Geschmack treffen dürfte ist es damit optisch sogar noch näher am Ur-Pine Mountain.

Wie nicht anders zu erwarten nutzen beide Modelle den immer populärer werdenden Boost Standard mit einem 148 mm breiten Hinterbau und wohl auch 110×15 Gabeln, obwohl sich hier die Angaben etwas widersprechen.

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Ihr wisst, dass das ROCKY MOUNTAIN Instinct bei mir eine besondere Gunst geniest. Schließlich fahre ich es schon seit fast 2 Jahren als Testplattform …
Wenn es von Seiten ROCKY MOUNTAIN BIKES neben neuen Farben und aktualisierten Komponenten auch keine echten Neuvorstellungen bei den 29er Plattformen Vertex (Race-Hardtail), Element (XC-/Marathon Fully) und Instinct (130 mm Trail-Fully) gibt, so möchte ich dennoch nicht versäumen auf ein schönes Detail hinzuweisen.

  4 RMB Instinct BC  3 RMB Instinct BC

Beim Instinct wurden die ABC Lager am Hinterbau überarbeitet und zudem hat man ihm eine neue Umlenkwippe mit von außen abschmierbaren BC2 Lagern spendiert (letztes Jahr bereits beim Thunderbolt eingeführt). Neben dem dadurch geringeren Serviceaufwand, soll damit der ohnehin schon sehr steife Rahmen am Hinterbau um weitere 15% verweindungssteifer geworden sein.

1 RMB Instinct BC

Das 2016er ROCKY Instinct 990 MSL B.C. Edition ist mit seinem grell-grüngelben Rahmen alles andere als zurückhaltend.

Das abgebildete Bike ist das 2016er Instinct 990 MSL B.C. Edition mit 140 mm an der Front und 130 mm am Heck. Der Vollcarbonrahmen kommt mit einer Auswahl sehr edler Teile – Rock Shox Pike RTC3 Solo Air Gabel, Monarch Debonair RT3 Dämpfer, dazu ein RACE FACE Cockpit mit 35 mm Next Carbonlenker, NOTUBES Flow EX Laufrädern und MAXXIS High Roller II Reifen. Ein wahrlich traillastiges 29er, genau nach unserem geschmack!

Soweit zu den Produktnews –als nächstes folgen die Fahrberichte vom Testival, denn bekanntlich liegt die Wahrheit ja auf dem Trail und nicht in den Specsheets.

RIDE ON,
c_g