WTB Asym i35 /SHOCKER Enduro 29+ Customlaufradsatz – Zwischenbericht: von Oli

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Bedingt durch einen Urlaub in Island in den vergangenen Wochen hat es nun etwas gedauert für den Zwischenbericht, was aber nicht heißt, dass ich den WTB i35 Laufradsatz davor uns danach nicht richtig hergenommen habe, um seine Grenzen kennen zu lernen: Ich bin ein traillastiges Rennen mit ihnen gefahren, war an den Wochenenden sehr viel auf wurzeligen und technischen Trails unterwegs.

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Außerdem habe ich eine Mehrtagstour mit Gepäck mit ihnen unternommen und habe schlussendlich den für mich Augen öffnenden Selbstversuch mit meiner ersten Schlauchlosmontage gemacht. Nach all den Wochen kann ich erst mal nur eines sagen: der Laufradsatz ist leicht, robust und stabil und für Schlauchlosmontage top geeignet. Was will man mehr? Doch lässt uns die Punkte näher betrachten:

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Die ersten Meter – Einspeichung: Zunächst mal knackte es nirgends. Gar nicht. Das hat mich anfangs recht irritiert, bin ich es doch gewohnt, Laufradsätze erst mal einfahren zu müssen, weil die Speichen sich „setzen“ wollen. Das war hier jedoch nicht der Fall, auch später nicht. Manche von unseren Lesern mögen sich erinnern, dass z. B. der Roval Carbon Laufradsatz immer wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben hat, hier war es aber nichts zu vernehmen. Ich kann mich aber auch daran erinnern, dass mir anfangs noch die fettigen Staubflecken an den Ösen aufgefallen sind – als Hinweis für einen handwerklich guten, handeingespeichten Laufradsatz, was wir hier offensichtlich erhalten haben.
Dafür in jedem Fall auch Danke an Shocker Distribution. Unabhängig vom Öl an den Kreuzungspunkten glaube ich aber auch, dass die Verwendung von asymmetrischen Felgen mit den gleichlangen Speichen deutlich dazu beiträgt.

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Asymmetrische Felgen: Wegen des asymmetrischen Designs der Felgen hatte ich anfangs meine Bedenken: Ob das Laufrad vielleicht doch in der einen Richtung steifer als in der anderen ist, zumal die Laufräder ja vorne und hinten auch noch spiegelverkehrt eingespeicht sind. Ich dachte, es würde sich vielleicht hinten in eine Richtung etwas weicher als in die andere anfühlen. Eine absurde Idee, ich weiß, aber das Bild ist für mich anfangs recht ungewohnt gewesen. Das Auge merkt bei „normal eingespeichten Felgen“ in der Regel nicht, dass die Einspeichung der Felgen asymmetrisch ist, eine asymmetrische Felge sieht man es sofort. Aber es hat sich bald gelegt, die Asymmetrie fällt mir heute auch optisch nicht mehr auf.
Es klingt sonderbar, aber ich habe ja schon mal gesagt, dass für mich berufsbedingt die Optik sehr wichtig ist. Wenn mir ein Teil optisch nicht gefällt, dann fällt es mir oft schwer, dem technischen Aspekt unvoreingenommen zu behandeln. Das ist äußerst subjektiv, ich weiß, aber das ist auch entschuldbar, oder? Man merkt es aber auch nicht immer, wie das Foto unten zeigt. Es hängt ab, von wo aus man das Laufrad betrachtet.

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Gewicht: Mit den knapp über 2000 g des Laufradsatzes und jetzt dem schlauchlos montierten VITTORIA Bomboloni ist die Beschleunigung richtig gut – wohlgemerkt für ein 29+ Laufrad. Die vielfach bemängelte Trägheit der automatisch schweren PLUS-Laufräder und Reifen kann somit deutlich reduziert werden. Für ich  kam hierbei nie ein echter Grund auf deswegen das 29+ Format zu kritisieren. 612g für die Felge – siehe Intro –   sind zwar viel aber angesichts der großzügigen Breite ein sehr guter Wert. Die Laufräder beschleunigen damit prima und stabil sind sie trotzdem, wie der bisherige Test klar zeigt. 14 WTB I35 LRS

Die guten Beschleunigungs-werte waren für mich ja auch mit der Grund, warum ich den Versuch mit dem Start bei dem Maraton am Tegernsee gestartet habe. Natürlich spielt auch der Reifen eine große Rolle dabei, wie täte sich ein Bike beschleunigen lässt. Ein schwerer Reifen kann das Laufrad sehr wohl träge machen – wenn er zu schwer ist oder man mit zu wenig Druck fährt kostet das schnell richtig Körner.
Relativierend muss ich aber anmerken, dass dies der erste echte Plus-Laufradsatz ist, den ich teste. HIer fehlt mir also der Vergleich zu einem Carbon LRS mit den gleichen  35 mm Maulweite oder mehr und so viele Plusreifen bin ich bisher auch noch nicht gefahren .. das Format ist eben noch sehr jung und Testmaterial ist derzeit noch Mangelware.

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Schlauchlosmontage: Bereits beim Fazit der VITTORIA Bomboloni hatte ich berichtet, dass sich der Reifen super schlauchlos montieren lässt. Das liegt sicher auch am Reifen, definitiv aber auch an der Bauart der Felge, die wie alle modernen tubeless ready Felgen von WTB, nach den UST-konformen TCS Dimensionen gebaut sind.

15 WTB I35 LRS Die Flanken sind, wie ich finde, relativ hoch gezogen – und das Felgenbett steigt gleichmäßig zu den Seiten an. Das Felgenband sitzt satt darin und deckt die ganze Breite ab. Somit ließ sich der VITTORIA Reifen auch ohne Hilfsmittel wie Kompressor aufpumpen und ist ohne Mucken prompt in die Flanken geflutscht. Und da bleibt er auch dank der ausgeprägten Wulst außen auf den Felgenschultern. Auch bei niedrigem Druck hatte ich bislang nicht das Gefühl, dass der Mantel von der Felge springen wollte und bisher gab es nie ein Anzeichen von Burping oder sonstigen Luftverlusten auf dem Trail.

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Naben: Hierzu gibt es nicht viel zu sagen. Sie laufen wie am ersten Tag, die Lager haben kein Spiel, der Freilauf muckt nicht … also bisher TOP.

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Zwischenfazit: Es gibt derzeit nichts an diesem 29+ Custom-Laufradsatz zu bemängeln. Im Gegenteil, sie gefallen mir sehr. Die WTB Asym i35 Felgen sind relativ leicht, robust, sie sind nicht träge, die SHOCKER Enduro Naben laufen und laufen und laufen und die Einspeichung ist erstklassige Handwerksarbeit. Ich freue mich auf die nächsten Kilometer mit ihnen.

OLI