MAGURA MT7 – Fazit Langzeittest: von c_g
(Bisher in diesem Zusammenhang erschienene Artikel: Vorstellung der MT7 im Presscamp samt ersten Fahreindrücken, Testintro, Erste Praxiseindrücke, Zwischenfazit)

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Dezentes Grau und auffällige grellgelbe Akzente – das ist die MAGURA’s Top-Performer MT7.

Falls ihr euch gefragt habt was denn der Langzeittest der MAGURA MT7 Bremse so macht, die wir seit letzen Jahres im Dauertest haben – nun, der findet mit diesem Artikel sein Ende. Seit Juli letzten Jahres, also fast ein ganzes Jahr hindurch, bin ich die Bremse auf diversen Bikes gefahren. In der Zeit hat sie alle ihre Geheimnisse preisgegeben, aber eines hat sie nie: Mich je enttäuscht oder irgendwelche Auffälligkeiten gezeigt.

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Seit fast einem Jahr im Einsatz und ein Muster an Bremsperformance, aber vollkommen ohne Auffälligkeit.

Was auch immer ich mit ihre gemacht habe – wie auch immer ich sie gefahren bin. Die MAGURA MT7 gehört für mich zu den absoluten Top-Bremsen die der Markt derzeit zu bieten hat.

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Hier eine kurze Auflistung der Eigenschaften:

+ Maximale Bremskraft – Nicht ungewöhnlich für eine Bremse deren Einsatzspektrum bin ins DH-Racing reicht, bietet die MT7 eine Bremsleistung, die auch unter widrigsten Bedingungen nie mehr als einen Finger benötigt. TOP!

+ Standfestigkeit und Fadingresistenz – auch hier bestätigt sich, dass die MT7 eben echt die Kapazität einer DH-Bremse hat. Egal wie schlampig ich die Bremse gefahren bin, es war mir schlichtweg nicht möglich sie im Normaleinsatz (inkl. einiger langer Alpenanfahrten) je zu überhitzen. Das in meine Augen smarte Konzept, am Hebel viel Masse danke Carbotecture (Composite-Spritzguss) einzusparen um dafür das Wärmemanagement am Bremssattel zu optimieren geht scheinbar auf. Auch hierin volle Punktzahl.

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.. hier bei meinen Frühjahrstouren am Lago – zur Abwechslung noch mal am CUBE Stereo.

+ Dosierbarkeit – wie bereits mehrfach angesprochen fand ich die MT/ trotz aller brachialer Kraft extrem leicht dosierbar. Nach diversen direkten Vergleichen mit anderen Bremsen, konnte ich keine finden, die das besser macht.
Der Druckpunkt ist zwar am Hebel der MT7 werkzeugfrei verstellbar bleibt aber eher au der weicheren Seite. Ich bin die MT7 stets in der straffsten Einstellung gefahren und fand die gerade noch knackig genug für meinen Geschmack, aber das ist ja bekanntlich eine sehr subjektive Sache wie man es lieber hat.

+ Dauerhaltbarkeit – Der letzte Punkt, den ich nach gut einem Jahr im Einsatz, vielerlei Montageaktionen und auch Transporten im Auto attestieren kann, ist, dass die MAGURA MT7 absolut keine Abweichungen im Bremsgefühl hatte. Sie hat sich immer genau gleich (genial) angefühlt. Ein so konsistentes Bremsgefühl kenn ich noch nicht einmal von der in dieser Beziehung vielgelobten SHIMANO XT Bremse. Absolut Klasse!

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Nur die eingeschränkte Griffweitenverstellung hin zu kleinen Händen bot mir einen Grund für leichten Punktabzug – mittlerweile hat MAGURA mit neuem Hebeldesign nachgebessert.

+/- Ergonomie– Während ich die Gesamtergonomie der Bremse und die Form des Hebels für ausgezeichnet halte, gibt es doch einen echten Kritikpunkt meinerseits: Der nur eingeschränkte Verstellbereichå der Griffweite, welcher vor allem Fahrern mit kleinen Händen und solchen (wie mir) die den Griff gerne nahe am Lenker haben nicht gerecht wird. Dies wurde mittlerweile von Seiten MAGURA erkannt und aktiv gelöst. Bereits seit dem Frühjahr werden die Bremsen mit einem revidierten Hebeldesign ausgeliefert, mit dem der Verstellbereich deutlich größer wird. Bestehende Bremsen können problemlos damit nachgerüstet werden.

+/- Gewicht – geht man alleine nach den Zahlen, so schafft es die MT7 trotz der beeindruckenden Leistungswerte dennoch leicht zu bleiben – bei einem Systemgewicht von noch unter 400 g je Bremse (mit 2,0 mm dicker (!!) 180 mm Scheibe) liegt sie auf dem Top-Niveau einer SRAM Guide oder der die eben erst vorgestellte XTR Trail. Also kein Grund sie nicht auch an ein Tourenbike zu schrauben.

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Die MAGURA MT7 erhält auch nach fast einem Jahr im Dauereinsatz unsere uneingeschränkte Empfehlung.

Langzeitfazit: Alles in allem hat mich die MAGURA MT7 mehr als nur überzeugt. Sie zählt für mich derzeit zu den besten Disc-Bremsen die der Markt zu bieten hat – insbesondere in Sachen Bremsperformance und Konsistenz. Wäre nicht der kürzlich gestartete Test der SHIMANO XTR Trail Gruppe (samt Bremsen), so würde sie an unserem ROCKY Instinct wohl auch weiterhin noch ihre Dienste verrichten. Auch wenn die aktuelle Bremsengeneration bislang keine Aussetzer hatte – auch die neue SRAM Guide RS hat sich sehr gut geschlagen – schafft es die MT7 in meinen Augen wie keine andere den Spagat aus Leichtbau, Bremskraft und Dosierbarkeit so souverän und deckt damit das Einsatzspektrum von Touren bis DH-Racing ab. Mehr Performance und Vielseitigkeit geht fast nicht mehr, oder?

RIDE ON,
c_g