NINER ROS9+ Kurztest-Intro: von c_g

Manchmal sind es die simplen Dinge im Leben, die einen mit der größten Spannung und Vorfreude belegen. Dieser Test des ROS9+ von NINER gehört dazu. Seit das Bike vorgestellt wurde und ganz besonders seit ich es durch Zufall auf der letzten Eurobike’14 kurz live gesehen habe, war ich gespannt wie es sich wohl fahren würde.

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Das grüne NINER ROS9+ in winterlicher Landschaft. sieht gut aus, oder?!

Als Plus-Version des ROS9 das mir bei den bisherigen kurzen Probefahrten am Eurobike Demoday’13 und hier am Garda Festival’14 jedesmal ungeheuer viel Spaß gemacht hat, sind meine Erwartungen an das ROS9+ zugegebenermaßen recht hoch. Und wie würde sich wohl die Interpretation der 29er Spezialisten im Vergleich zu den beiden KUBIS Bikdig 29+ Bike geben, die Oli und ich zuletzt gefahren sind?
Leider ist dieser Test des NINER ROS9+ aufgrund der des sehr regen Interesses anderer Medien zeitlich recht eingeschränkt – deswegen wird es nur diesen Intro-Artikel und schon bald darauf eine Fazit geben.

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Der große Unterschied zu seinem „kleinen“ Bruder mit dem ebenfalls provokanten Namen „Ride over Sh*t.“ … ist dass das 29 als Starrbike mit mächtigen 3-Zoll Walzen daherkommt – nicht mit üppigem Federweg von 120 bis 140 mm wie sein 29er Namensvetter.
Ich habe die Frage seinerzeit an NINER gestellt, wie das zusammenpasste und warum man bei der Namensgebung nicht den alternativen Namen SIR9+ gewählt habe. Die direkte und offene Antwort von Seiten des NINER Produkt Managers James Garret war, „dass man bei der Entwicklung tatsächlich ein Trail-Hardtail im 29+ Format im Sinn hatte – mit Federgabeln bis 120 mm – doch dass man sich damals auch sicher war, dass eine solche 29+ Federgabel bis dahin verfügbar sein würde.“ Mr. Garret hat den Gedanken nicht weiter ausgeführt, aber es ist möglich, dass, als sich diese Vermutung einer Federgabel nicht bewahrheitete hat, man sch entschieden hat den Namen beizubehalten und das ROS9+ (vorerst) als Starrbike herauszubringen doch selbst in der Geometrietabelle sind bereits die Werte mit einer 100 mm Federgabel angegeben … spannende Aussichten also für die Zukunft, wie wir finden.

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Die spezielle NINER ROS9+ Starrgabel besitzt übrigens ein konisches Steuerrohr sowie eine 15 mm Steckachse, behält aber die typische 470 mm Länge der anderen NINER 29er Gabeln bei.

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Doch zurück zu unserem Testbike dem ROS9+ in mattem grün mit grau-grellgrünen Schriftzügen. Der Rahmen und die Gabel bestehen aus 4130er Stahl. Alle Schalt- und Bremsleitungen verlaufen extern, wobei das Bike bereits für die Verlegung eines Stealth-Dropper-Sattelstütze vorbereitete ist.

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Weitere Merkmale des ROS9 wie die ISCG05 Befestigung am Tretlager, dem verstellbaren Biocentric II, die 142/12 HR-Achse und die schicken PostMount-Disctabs im Hinterbau sind geblieben und dokumentieren viel Liebe zum Detail und ein maximal vielseitiges Hardtail. Das bisher eher einfache geschmiedete Kettenstrebenjoch musste beim ROS9+ extrem asymmetrisch und deutlich aufwendiger geformt werden um den Hinterbau so kompakt wie möglich gestalten. Dafür musste NINER sogar die Möglichkeit opfern vorne 2- und 3-fach Kurbeln zu fahren – das ROS9+ besitzt zwar noch die Option einen Umwerfer per abschraubbaren Sockel zu montieren, ist aber als 29+ Bike nur mit 1-fach Kurbeln zu fahren. Bereits im Trockentest ist erkennbar warum: Trotz aller Bemühungen der Ingenieure, ist im kleinsten Gang hinten nur sehr wenig Platz zwischen Reifen und Kette.

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Auf die Geometrie sind wir schon in der damaligen Vorstellung eingegangen. Die Hauptmerkmale sind das kompakte Heck mit einer Kettenstrebenlänge von 437 mm in der hintersten EBB-Einstellung, der relaxte Lenkwinkel von 69° (mit der verbauten Starrgabel) und die großzügige Überstandshöhe für viel Bewegungsfreiheit auf dem Bike. Anders als auf dem US Markt, wo das ROS9+ vorläufig nur als Komplettbike mit X1 Ausstattung verkauft wird, kann man es in Europa auch als Rahmenkit (Rahmen, Steuersatz, Gabel, NOTUBES Hugo Laufräder und SURLY Knard Reifen) kaufen. Der Preis hierfür ist allerdings heftig – satte 2499.- Euro für das Rahmenkit oder 3499.- Euro für das Komplettbike im sogenannten Pro-Kit, wie hier im Test.

Die Ausstattung ist stimmig, aber ohne großen Bling-Effekt:

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Eine SRAM X1 Gruppe mit 30er Kettenblatt übernimmt den Antrieb. Die Laufräder kommen von NOTUBES in Form der HUGO 52 mit einer Innenweite von 49,9 mm, dazu SURLY’s Knard 29×3“ Reifen (allerdings in der günstigeren Baisversion mit 27 TPI). Gebremst wird mit FORMULAS Einsteigerbremse CR1 (US-Variante mit SHIMANO 615 Bremsen), vorne mit 180 mm hinten mit 160 mm. Die Alu-Anbauteile von der TFHPC wirken hochwertig und funktionell und sind nur auf den zweiten Blick von den NINER Komponenten zu unterscheiden.
Dass man mit einem bewusst auf Robustheit getrimmten Stahlrahmen, samt Stahl-Gabel und den oben genannten Komponenten keine Gewichtsrekorde gewinnt, ist klar. Unsere Waage blieb deswegen beim Testbike in Gr. Medium erst bei 13,4 kg stehen, wohlgemerkt ohne Pedale und bereits tubeless.

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Soweit zum Intro des NINER ROS9+, einem mit viel Spannung erwarteten Bike. Schon bald mehr zu seinen Traileigenschaften, denn – soviel sei schon jetzt angekündigt – das ROS9+ setzt ganz andere Akzente und Schwerpunkte in der noch sehr kleinen Welt der 29+ Bikes als es die KUBIS getan haben.

RIDE ON,
c_g