GIRO Cipher Fullface-Helm – Vorstellung und Eindrücke: von c_g

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… unterwegs im Enduro-Mekka von Finale Ligure

Vor ein paar Jahren war ein 29er Fully mit 120 mm noch das Maximum an aggressivem 29er Bike, das man fahren kann. Mittlerweile sind die Federwege bis auf 160 mm vorne wie hinten angewachsen. Um solche Bikes noch wirklich ausfahren zu können, braucht es das passende Gelände und auch die notwendige Fahrtechnik. Dennoch kann immer mal was schiefgehen und da kann ein wenig mehr Kopfschutz keineswegs schaden.
Während ich vorher immer wieder mal für einen Tag im Bikepark einen Helm ausgeliehne hatte, war es dieses Jahr an der Zeit mit einem eigenen Fullface-Helm aufzurüsten und meine Wahl fiel auf den brandneuen GIRO Cipher – den Nachfolger des legendären Remedy Fullface.

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Der Giro Cipher ist ein neuer Fullface-Helm im modern-kantigen Design.

Für einen Helm, der noch auf eine Fiberglas Außenschale und EPS Schaum setzt (im Gegensatz zu den sehr teuren Carbon-Helmen) ist er mit gerade mal 1160 g in der getesteten Gr. M, ausgesprochen leicht. Dabei ist er voll ASTM F1952-zertifiziert und erfüllt alle geforderten Schutzkriterien für DH, Freeride und Enduro.

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gut sichtbar: Der Doppelring-D-Ring-Kinnriemen und die herausnehmbaren Wangenpolster.

Zusätzlichen Sicherheitsfeatures sind der Vinyl-Nitril gepolsterte Kinnschutz, der Kinnriemen mit Doppel-D-Ring-Sicherung und die austauschbaren Wangenpolster, die man im Notfall auch mit geschlossenem Helm abnehmen kann.

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Die diversen Belüftungsöffnungen in der Schale und vor allem die Lufteinlässe an der Stirn sowie die Aussparungen im Inneren, erzeugen einen recht gute Luftzirkulation, für die ich vor allem an den wärmeren Sommertagen recht dankbar war. Das antibakteriell beschichtete Helminnenfutter ist leicht herausnehm- und waschbar. Es wird übrigens nicht wie oft üblich durch Klettstips, sondern durch sehr feste Druckköpfe fixiert. Natürlich verfügt der Cipher über ein großes verstellbares Visier und ist für Goggles vorgesehen – auch wenn ich zugegebenermaßen lieber eine normale Radbrille darunter getragen habe.
Weitere zeitgemäße Details, sind die mitgelieferte Action-Cam Halterung und die Möglichkeit, TuneUp-Lautsprecher im Helm zu integrieren.
Der GIRO Cipher kommt in diversen Designs, von aggressiv und farbenfroh Rot/Gelb/Blau bis sehr zurückhaltend, einheitlich Schwarz. Er kommt in 4 Größen und reicht damit von einem Kopfumfang von 51-63 cm. Der Cipher ist ein Helm, der somit ganz auf der Höhe der Zeit liegt und dennoch mit seinem empfohlenen VK von 199,95 noch für jedermann erschwinglich bleibt (… wie so oft: die Tagespreise können noch mal deutlich niedriger sein.)

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Praxiseindrücke:

Ich hatte den GIRO Cipher seit Mai diesen Jahres recht viel im Einsatz, bedingt auch durch die vielen Bikes und Testprodukte, die es eben auch gerne etwas wilder mögen. Und kann mich fast nur positiv darüber äußern.

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Seinen Feuertaufe hat der Helm auf dem Trip nach Finale Ligure gefeiert, wo es tagsüber gerne mal über 30° heiß wurde. Auch wenn es im Stillstand gerne mal heiß darunter wurde, kann ich der Belüftung bereits bei langsamer Fahrt eine gute Wirkung attestieren. Der Cipher ist und bleibt eine Fullface, gehört in dieser Riege aber definitiv zu den besser belüfteten.

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Was die Passform angeht, ist der GIRO Cipher für meine Kopfform ein Volltreffer. Während ich bei manch anderen Fullface Helmen (661, TROY LEE, KALI, …) trotz passender Größe immer wieder nach 2-3 h Kopfschmerzen bekommen habe, ist mir das beim Cipher in den nunmehr 5 Monaten im Einsatz komplett erspart geblieben ist. Kompliment.

Der Kinnriemen mit Schließe aus Doppel-D-Ringen ist etwas aufwendig in der Bedienung. Anfangs habe ich das System immer komplett geöffnet und eingefädelt, was nur mit bloßen Händen gelingt, aber später bin ich dazu übergegangen, den Kinnriemen nur komplett zu lockern und dann überzustreifen, was zwar etwas unbequem ist, aber auch mit Handschuhen gut geht. Die mit einem Handgriff komplett öffenbaren Lösungen mit Schnappverschlüssen wie sie andere Hersteller anbieten sind hier noch einfacher zu bedienen, tragen aber mehr auf und sind – so das Argument von GIRO – nicht so sicher im Fall eines Sturzes.
Die Aussparung für die Ohren sorgen auch unter dem Helm für eine gute akustische Wahrnehmung. Windgeräusche sind erst bei starkem Seitenwind vorhanden.

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Fazit: Der GIRO Cipher ist ein zeitgemäßer und durchdachter Fullface-Helm, der einige Details aufweist, die man sonst nur an deutlich teureren Helmen vorfindet. Optisch bieten die zahlreichen Designoptionen etwas für jeden Geschmack und funktionell gab es keine echten Kritikpunkte. Auch nach fast einem halben Jahr im Einsatz und diversen kleineren „Fremdkontakten gibt es bisher keine Anzeichen von Abnutzung oder Materialschwachstellen. Gewicht, Verarbeitung und Preis sind dementsprechend weiterer Aspekte bei denen der GIRO Cipher punkten kann.