DT-SWISS OPM O.D.L 130 mm Federgabel – Erster Eindruck: von c_g

Vor knapp über 2 Wochen haben wir euch die neue DT-SWISS OPM Federgabel hier vorgestellt – knapp 1700 g, 130 mm Federweg mit dreistufiger Druckstufenverstellung und allerlei schöner Details wie das einteilige Magnesiumcasting mit rückwärtiger Gabelbrücke oder die schöne RWS-Steckachse.

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Die DT-SWISS OPM Federgabel im Testeinsatz

Wie damals bereits angemerkt, befindet sie sich seither am ROCKY Instinct im Einsatz und hat schon so manchen Trail gesehen.

Wie schon geschrieben, haben wir das Modell mit der 3-stufigen O.D.L Verstellung und einem schicken Remote zum Test bekommen. Und and der Stelle muss ich gleich mal eine Liebeserklärung an den Remotehebel loswerden:

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Von der gesamten Ergonomie, den runden, schönen Formen und der super logischen Funktionsweise ist das der für mich aktuell beste Remote-Hebel den ich kenne. Dabei ist es nicht nur das sowohl taktil wie auch akustisch klare Einrasten der einzelnen Stufen, die Option jede Stufe in jeder Richtung direkt anzuwählen oder die Option Dämpfer und Gabel parallel zu steuern (pber zwei Kabel aber einen Hebel) sind für mich so genial, sondern auch die Option, dass er problemlos mit meinen SRAM Grip-Shift-Schalthebel bedienbar ist und zudem noch perfekt in der Position unter dem Lenker funktioniert. Einfach genial!!

Doch zurück zur Gabel. Mit den Erfahrungen der XMM Twinshot Federgabel vor 2 Jahren im Hinterkopf war ich mental auf eine straffe Gabel vorbereitet, …

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… ein Wunder an Sensibilität und Schluckfreudigkeit im Trail

… doch stattdessen erweist sich die DT-SWISS OPM als eine der sensibelsten und feinfühligsten Federgabeln, die ich je gefahren bin. Auch wenn ich aktuell den direkten Vergleich nicht ziehen kann, hat sie mich immer wieder an die grandios fein ansprechende ROCK SHOX RS-1 erinnert, die ich ein paar Mal dieses Jahr gefahren bin.
Sogar noch mehr, denn die Sensibilität. Wird in der offenen Stellung nicht durch das straffende Dig-Valve gedämpft sondern erlaubt es der Gabel über den gesamten Federweg hin butterweich zu arbeiten. Wäre es nicht eine komplett andere Gewichts- und Federwegsklasse, würde ich sie fast schon mit der PIKE vergleichen wollen.

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Zwar kann man die sehr hohe Aktivität leicht durch eine straffere Zug- und Druckstufe (beide einstellbar) bändigen, aber warum sollte man, wenn die „Drive-Position“ so gut ist und mit dem tollen Remote, so schnell eingelegt ist. Hier behält sich die Gabel viel ihrer Sensibilität auf den ersten paar Zentimetern bei, sackt aber auch in schwerem Gelände oder bei voller Last auf der Front kaum ein. Perfekt um damit langsame technische Passagen zu fahren oder um aktiv den berg hoch zu powern.

Der Locked-Modus gibt weiterhin noch etwas Federweg frei und ist damit spürbar „weicher“ als der bisherige von DT bekannte Lockout (bei der O.L Version angeblich weiterhin sehr hart), aber weil der Drive-Modus bereits so effektiv die Gabel beruhigt ohne sie träge wirken zu lassen,  brauche ich die straffste Stufe ohnehin nur wenn ich mich wirklich im Wiegetritt den berg hocharbeite.

Was den Luftdruck angeht, fand ich die OPM sehr einfach einzustellen. Ohne viel herumzuprobieren, bin ich bei meinen 85 kg (ohne Kleidung und Gepäck) schnell bei  sehr niedrigen 4,5 bar gelandet, wobei die Gabeln recht gelassen auf kleinere Luftdruckänderungen reagiert. Anders als ihre Vorgängerin, die XMM Twinshot der die MAGURA TS8R hat sie offensichtlich ein breiteres Druckspektrum in dem sie sich gut fährt.

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Die Zugstufeneinstellung ist in 30 Klicks von hyperaktiv bis träge einzustellen. Die voreingestellte Mitte hat sich für mein Gewicht, Fahrweise und Terrain als ideal erwiesen und nach anfänglichem Herumprobieren, bin ich bald auch dort wieder angelangt.

Die ebenfalls einstellbare Druckstufe (nur für den Open-Modus einstellbar, befindet sich oben rechts) geht über 20 Klicks, wobei ich mich aufgrund der einfachen Verstellung per Remote für ein etwas weicheres Set-Up entschieden habe … etwa 7 Klicks von ganz offen. Ohne den Remote, würde ich die Druckstufe wohl etwas straffer wählen um im Trail in Kurven oder Senken weniger tief abzutauchen. So aber, mit dem genial guten Remote geht das fast so intuitiv und schnell wie das Durchschalten der Gänge.

In der Steifigkeit konnte ich bisher auch keine Defizite ausmachen. Sie ist zwar nicht ganz so ultrapräzise, wie die FOX36, die ich ebenfalls im Test fahre, gibt sich bisher aber mehr als ausreichend steif für alles, was man mit 130 mm fahren will.

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Genug Reifenfreiheit um sogar den 3,25 VEETIRE Trax Fatty damit zu fahren!

Wie bereits im Intro angekündigt, zeichnet sich die DT-SWISS OPM außerdem mit einer sehr großzügigen Reifenfreiheit aus. Während ich die WTB Trailblazer Reifen mit jeder Felge in allen bisherigen Federgabeln untergebracht habe, ist die OPM, die bisher einzige Gabel, in der ich auch den 3,25“ breiten VEETIRE CO Trax Fatty fahren kann. Schade für die Kompatibilität des Reifens, toll für die OPM, die damit prädestiniert ist als B+ Gabel aller Formate :-).

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ZWISCHENFAZIT: Bisher hat sich die DT-SWISS OPM O.D.L Federgabel von ihrer allerbesten Seite gezeigt – leicht und effektiv einzustellen, auffallend sensibel und schluckfreudig im Open mode, effektiv und sehr gut fahrbar im Drive Mode und straff im Locked-Mode für Wiegetrittattacken. Dazu mit einem genial guten und vielseitig montierbaren Lockout-Fernbedienungshebel gesegnet und zudem sehr leicht und für eine 32 mm Gabel ausgesprochen steif.
Kurz zusammengefasst: Bisher einfach TOLL!

RIDE ON,
c_g