Eurobike’14 – TRANSITION Smuggler und SILVERBACK 29er: von c_g

OK, so langsam kehrt der gute alte Testalltag wieder ein, doch ganz am Ende mit unserer Eurobike-Berichterstattung sind wir noch nicht – ein paar Artikel gibt es noch: Heute wollen wir euch zwei bei uns noch wenig bekannte Hersteller und deren 29er vorstellen – TRANSITION BIKES aus dem Nordwesten der USA, nach der Kanadischen Grenze und SILVERBACK, die schwäbische Firma aus Nürtingen mit südafrikanischen Wurzeln.

Fangen wir mit SILVERBACK an, die uns diverse 29er vorgestellt haben. Aus der mittlerweile recht umfangreichen Palette von SLIVERBACK haben wir uns ganz besonders die beiden Fullies Sido (XC/Marathon)  und Sprada (Trail/All-Mountain) angeschaut.

6 SILVERBACK Sido

SILVERBACK Sido im 2015er Gewand

Das SILVERBACK Sido ist ei eher klassisch anmutendes XC-/Marathon-Fully mit einem  abgestützten Eingelenkerhinterbau mit 90 mm. Die Federgabel hat hierbei 100 mm Federweg Schön gemacht, mit allen heute gängigen Details und was uns besonders aufgefallen ist, keiner internen Zugverlegung, sondern einfach nur eine cleane Führung in geschlossenen, durchgehenden Kabelhüllen am Unterrohr.

8 SILVERBACK Sido 7 SILVERBACK Sido Specs

Angesichts der sinnvollen und stimmigen Ausstattung aus dem Hause Shimano mit 2×10 Gängen , den übrigen hochwertigen Anbauteilen und der schönen, dynamischen Optik wirkt der VK von knapp 1900.- Euro sehr attraktiv. Interessant: das Sido wird es nur in einer einzigen Version in S, M, L und Xl geben.

10 SILVERBACK SBC1

der Prototyp des Sesta 29ers gewinnt einen Eurobike Award

Auf der identischen Geo und Kinematik beruhend, aber als sehr hochwertiger Vallcarbon-Superracer ausgelgegt wurde auf der EB’14 auch die SILVERBACK Sesta Plattfrom vorgestellt, die obwohl nur als unfahrbares Rapid Prototype –Muster ausgestellt, auf Anhieb einen Eurobike Award gewonnen hat.

2 SILVERBACK Sprada

SILVERBACK Sprada 1

Etwas auffälliger ist dafür das Fahrwerk des 130 mm Alu-Fullies Sprada.

3 SILVERBACK Sprada

das SILVERBACK Sprada mit virtuellem Drehpunkt und konzentrischen Lagerung um das Tretlager

Dabei handelt es sich um einen Hinterbau mit virtuellen Drehpunkt mit zwei kurzen Umlenkwippen. Die Besonderheit aber, ist, dass das untere Hauptlager nicht über oder hinter dem Tretlager sitzt, sondern konzentrisch um das Tretlager geht. Darüber hinaus verfügt der Hinterbau über eine aufwendige Lagerung. Alles Punkte für eine maximale Abstützbreite und hohe Steifigkeit, sowie eine genau definierte Federungsperformance für den Einsatzbereich Trail/All-Mountain. Mit spärlichen 110 mm am Heck und 120 mm vorne, soll es dennoch gefühlt sehr schluckfreudig und sensibel sein.

4 SILVERBACK Sprada Specs

Specliste des SILVERBACK Sprada 1 – zum vergrößern einfach anklicken

Die Ausstattung jedenfalls wirkt auch hier sehr sinnvoll. Bei gerade mal 2299.- Euro bleibt beim abgebildeten Topmodell Sprada 1 zwar wenig Raum für viel „Bling“, aber wem es allein um ein stimmiges Trail-29er geht, der könnte hier fündig werden. Da wirkt auch das angekündigte Gewicht von 12,9 kg recht passabel. Daneben wird es noch ein etwas einfacher ausgestattetes und noch günstigere Sprada 2 geben. Was die Geometrie angeht, geht SILVERBACK keine neuen Wege und bleibt bei eher konservativen Zahlen.

Wenn alles gut geht werden wir uns 2015 eines der beiden Bikes zum Test einladen um zu sehen, wie sie sich in der Praxis schlagen.

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TRANSITION BIKES

1 TRANSITION Smuggler

TRANSITION Smuggler auf der Eurobike’14

Die kleine Firma aus Ferndale im Staate Washington, kennen wir schon seit ihrem ersten 29er, dem TransAm 29, das wir bereits ausführlich im Test hatten. Leider hat es nie mit einem Test der beiden Fullies Covert und Bandit (hier vorgestellt) geklappt, … doch die sind mit der Einführung der komplett neue Federungstechnologie „Giddy Up“ genannt ohnehin hinfällig.

5 TRANSITION Smuggler

Das TRansition Smuggler mit der neuen „Giddy Up“ Kinematik

Giddy Up ist im Grunde ein Viergelenker mit ungelenkter Ansteuerung des stehenden Dämpfers. Doch hinter dem Konzept steht ein Menge kinematischer Überlegungen um einerseits das von den bisherigen Transition Bikes bekannte und geschätzte sensible und dennoch direkte Federungsverhalten mit noch mehr Sensibilität und der Fähigkeit den hinterbau auch bergauf komplett offen fahren zu können. … ein Bike um damit Berge rauf und auch wieder runter fahren zu können. Das wirklich amüsante Video zu Giddy Up an Ende zeigt mit viel Selbstironie was es mit Giddy Up auf sich hat und woher der Name kommt.

Doch zurück zum vortan einzigen 29er Fully im Transition Portfolio – dem Smuggler:

4 TRANSITION Smuggler

Auf den ersten Block wirken die Zahlen wenig aufregend – 115 mm Federweg hinten und 130 mm vorne, doch wenn man mal auf die massive Ausführung des Rahmens oder in die Geodaten schaut, kommen erste Zweifel. So fällt sofort der sehr flache Lenkwinkel von gerade mal 67,5° und der kompakte Hinterbau mit nur 435 mm Kettenstrebenlänge auf. Könnte es sein, dass das Smuggler, noch so ein Wolf im Schafspelz ist, wie es bereits das NICOLAI Helius TB oder wie es das KONA Process 111 oder das ORANGE Segment sein soll. Der Ansicht der Transition-Jungs mit denen ich mich auf der Eurobike unterhalten habe nach …

„Auf jeden Fall! Dieses Bike kann deutlich mehr als seine Federwegsangaben vermuten lassen.“ so die selbstbewusste Ansage, der wir ebenfalls 2015 auf den Grund gehen wollen.

3 TRANSITION Smuggler 6 TRANSITION Smuggler Geo

Um dieses Geometrien bei gleichzeitig großer Riefenfreiheit realisieren zu können musste man übrigens ganz auf einen Umwerfer verzichten. Das Smuggler gibt es demnach nur in 1×10 oder 1×11. Und so werden die beiden Versionen des Smuggler auch genau so ausgestattet kommen, das teurerer Modell Smuggler 1 mit einem SRAM XO1 1×11 Antrieb und SHIMANO XT Bremsen und einer Reverb Stealth Dopper post (VK bei etwa 4750.- , das Smuggler 2 mit einer etwas einfacheren Ausstattung (1×10 mit 42-Zahn Ritzel von HIVE) und normaler Sattelstütze für ca. 3200.- Euro.

Bei beiden arbeiten die gleichen Federelemente – ROCK SHOX Pike RTC3 und Monarch RT3 Debonair. Beide Bikes sollen zwischen 13,3 und 13,6 kg wiegen. Den Rahmen alleine wird es ebenfalls geben – für ca. 1800.- Euro.

… und hier noch das angekündigte Video, eine amüsante Mischung aus Infomercial und Selbstironie. Viel Spaß dabei!

RIDE ON, c_g

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Ps: Ein ganz besonderes Bike finde ich auch das Jugendbike Ripcord (unten in den beiden Farbvarianten abgebildet), eines von den wenigen 24“ Fullies, die eine gute Balance aus Preis, trailtauglischer Geometrie und halbwegs kindgerechtem Gewicht schaffen.

7 TRANSITION Ripcord_2 8 TRANSITION Ripcord_2