SCHWALBE Magic Mary 2.35 29er Reifen – Testfazit: von c_g

30 Magic Mary

Der Winter hierzulande lässt auf sich warten und gab mir so ausreichend Gelegenheit den SCHWALBE Magic Mary noch ausgiebig auszufahren – vom Intro mit allen Details über den Zwischenbericht bis zum jetzigen Testfazit macht das gute 2 Monate Tesdauer – genug für ein rundes Gesamtbild. In der Zeit haben wir den Reifen nicht nur auf unseren zumeist schmierig schlammigen Hometrails, sondern auch noch mehrmals im Voralpenland ausgeführt. Die gefahrenen Runden waren fast immer gespickt mit Wurzelpassagen, steilen Auffahrten und einem gesunden Mix aus flowig-schnellen und zum Teil auch richtig technischen Abfahrten. Manche davon von der Sorte, dass ich sie bei Nässe wegen ihrer Steilheit und Abschüssigkeit bisher gemieden habe. Doch mit SCHWALBEs Magic Mary hat sich das geändert. Die vielen Trailkilometer die ich  mit ihnen unterwegs war, haben mich so von ihrem Grip und gutmütigen Charakter so überzeugt, dass ich mir auch bei der Einfahrt in die Schlüsselstellen nie unsicher gefühlt hatte – angespannt ja, aber nie unsicher.

33 Magic Mary

Ja, der (oder die) Magic Mary ist einer der Reifen, die schier endlose Traktion und Grip bieten. Bei trockenen Verhältnissen gibt es ohnehin keine Grenzen, aber selbst wenn es nass und schmierig ist, hält das TrailStar Compound richtig lange – bergauf, wie bergab. Mit Ausnahme der vorher gefahrenen MAXXIS Kombi (hier), gab es bisher noch keinen 29er Reifen, der so viel subjektive Sicherheit vermittelt – auch bei schwierigen Verhältnissen – und einen dazu herausfordert immer neue Grenzen zu suchen. Die Stollen auf der Lauffläche verrichten ihren Job vorbildlich, aber es sind die sehr starken Seitenstollen die mein besonderes Lob verdienen. Ihnen kommt eine besondere Bedeutung zu, denn sie halten das Bike auf Spur ohne je wegzuklappen (einer der damaligen Hauptkritikpunkte am MAXXIS High Roller II).

24 Magic Mary

Auf matschig, tiefem Untergrund halten sie sehr lange und geben dann gutmütig und berechenbar nach ohne je abrupt auszubrechen. Auf festem Untergrund verbeißen sie sich auch unter heftigsten Schräglagen. Diese Qualität hält auch bei, so niedrigen Luftdrücken an, dass die gesamte Karkasse beginnt spürbar schwammig zu werden, ehe die Seitenstollen wegklappen. Ich bin  die Magic Mary problemlos mit Drücken bis unter 1,5 bar gefahren.

35 Magic Mary

Wie auch schon beim Hans Dampf bietet Magic Mary nicht nur ein sehr hohes Level an Grip, sie hat auch sehr schön definierte Grenzen, die sich rechtzeitig ankündigen und dann wunderbar kontrolliert kommen. Auf den gefahrenen Untergründen die alle beinhalten, außer schwer verblockten Trails, hat sich Mary als überraschend gutmütig herausgestellt – eine Eigenschaft, die wir bei TNI sehr gerne an Reifen sehen.

Natürlich bezahlt man einen Preis für dieses Traktion und Sicherheit – den Rollwiderstand. Mit Magic Mary gewinnt man keine Zeitfahrwertung. Vor allem auf  festem Untergrund spürt man deutlich wie  die Stollen beim Antritt flexen. Der im Rollwiderstand liegt auf enduromäßig hohem Niveau. Für den dedizierten Anwendungsbereich der Reifen ist das letztlich kein Problem denn beim Endurofahren geht es ja schließlich zuallererst um die Performance bergab auf technischen Trails und die ist ohne jeden Zweifel sehr gut.

34 Magic MaryFazit: Seit ich den SCHWALBE Magic Mary 29er zuerst gesehen hatte, habe ich mich auf eine 29er Version gefreut. Umso erfreulicher, dass die Vorfreude begründet war, denn die  neuen Schwalbe Enduroreifen gehören zum Besten was der Markt derzeit zu bieten hat. Jahr für Jahr gibt es aggressivere 29er und die Auswahl an Reifen in Richtung All-Mountain und Enduro wächst, aber bis wir etwas besseres erleben, darf Magic Mary  zu Recht den Titel „Queen of Traction and Control“ tragen.
Die Schlauchlos-Eigenschaften passen, die Antriebs- und Bremstraktion ist super und die stabilen Seitenstollen, die auch unter Minimaldrücken nicht wegklappen, machen das Gesamtpaket nicht nur ungemein potent unter allen gefahrenen Bedingungen , sondern auch sehr gutmütig.

Tipp: Für All-Mountain Fahrer welche die ultimative Kontrolle am Vorderrad suchen, sich ihre Höhenmeter aber selber erkämpfen würde ich zu einem etwas schnelleren Reifen hinten raten.

RIDE ON,
c_g