Eurobike 2013 – Komponenten/Accessoires Umschau: von c_g

Die Eurobike ist auch jedes Jahr wieder eine Quell von interessanten Komponenten-Neuheiten. Hier eine paar der Dinge die uns aufgefallen sind:

Die Koblenzer Ergonomieexperten von ERGON habe sich für die Saison (unter anderem) der noch jungen aber sehr schnell wachsenden Endurofraktion angenommen unter aktiver Entwicklungshilfe des CANYON Profteams geführt von Fabien Barrel.

Neu im Programm der All-Mountain/Enduro-Sattel SME3 – mit seiner glatteren Kontour und dem abfallenden Heck optimiert auf schnelle Positionswechsel auf dem Bike, und mit einer kürzeren Nase für mehr Bewegungsfreiheit. Wie alle ERGON Sättel in verschiedenen Breiten (hier S oder M, für einen Sitzknochenabstand von 9-11 cm oder 11-13 cm).

ERGON SME3 Pro Carbon

ERGON SME3 Pro

Wahlweise in einer Standardversion SME3 (CroMo-Gestell und GFK-Schale, ca. 260g, € 79,95), dem SME3 Pro (Titangestell und Carbonschale, ca. 225 g, € 119,95) oder einer SME3 Pro Carbon (Carbongestell und -schale, ca. 190 g, € 179,95.

Passend dazu gibt es die Griffreihe GE1, die sowohl in der Formgebung, der Gummimischung und der Grifflächengestaltung auf technisches Gelände und maximal Kontrolle ausgelegt ist. Der erste Griffkontakt bei dem Messemuster war schonmal sehr vielversprechend.

 Weitere Neuheiten sind die Protektorversionen des Endurorucksacks BA3 EVO, dann genannt EVO Protect.

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 RACE FACE, war früher eine echte Kultmarke, lies dann über ein paar Jahre die Flügel hängen und startet seit 2 Jahren wieder wirklich durch. Waren schon die Produkte 2013 schon sehr gut, wird´s 2014 noch besser:

Highlights sind die neue RACE FACE Next SL Kurbel.

Die hat nicht nur ein atemberaubend niedriges Gewicht (500 g mit einem Kettenblatt und BSA Tretlager) sondern kann über ihr multifunktionales CLINCH-System mit allen erdenklichen Kettenblattkombis gefahren werden (gezeigt mit dem RACE FACE 1-fach Kettenblatt).
Anders als üblich sind beide Kurbelarme auf der Achse geklemmt und können einzeln demontiert werden.

In der Steifigkeit, soll sie gegenüber der ohnehin sehr guten ´13er Next SL nochmal zugelegt haben.

Spannend: Auch RACE FACE setzt 2014 auf das 35 mm Klemmaß bei Vorbau und Lenker bei der NEXT und SIXC Baureihe. Noch ein neuer Standard mag man fragen. Weniger Gewicht, bei gleicher Haltbarkeit und Steifigkeit sind die dabei sehr stichhaltigen Argumente.

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Auch bei den Leichtbauexperten von TUNE gibt es Neues.

Die nun eigene Carbonfertigung wurde ja bereits letztes Jahr mit dem 27.5“ Laufradsatz gefeiert, jetzt sollen auch die andern Formate folgen (angeblich unter 1300 g für den 29er).

Ein weiteres Produkt der „schwarzen Kunst“ ist die Black Foot Carbonkurbel, die anstatt mit UD-Matten gelegt, aus Carbonfäden gestrickt (!) ist ehe sie mit Harz getränkt in ihrer Form ausgehärtet wird.
Mit den angepeilten 430 g für die Kurbel (Kurbelarme mit 30mmm Alu-Achse, PF92 Innenlager, Spider und XX1 Kettenblatt) ein heißer Anwärter für den Titel „leichteste Produktionskurbel“ … noch dazu durch das multikompatible Smart-Spindle System für alle existierenden Tretlagerstandards.
Wahlweise in 172,5 und 175 mm Länge. Die erste Produktion ist noch für dieses Jahr geplant.

Offensichtlich waren wir mit unseren Kritikpunkte an der kurz gefahrenen BRAKE FORCE ONE (hier) nicht alleine, denn die TUNE Version genannt Kill HILL hat jetzt steifere Alu-Geberkolben und einen Alu-Bremshebel bekommen.
Man darf gespannt sein, ob und wenn ja, wie sich die Funktion im Allgemeinen und der Druckpunkt im Besonderen dadurch geändert haben.

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Wie geben es zu, dass wir auf einfache Bikes stehen – Starrbikes oder Singelspeeds etwa. Die Ergonomieexperten von SQ-LAB habe sich jetzt aufgemacht die Oberliga zu erobern. Zwei Produkte führen die Innovationen ganz vorne an – der Lenker Super3 und der Sattel Super6 active In beiden Fällen mit einem auf geflochtenem Carbon beruhenden Herstellungsverfahren.

Beim Super3 Lenker sind so definierte Fexeigenschaften realisierbar – steif in der Lenkung und flexend in der Vertikalen – die für ungeahnten Komfort sorgen sollen. Unter 230 g, bei 740 mm Breite, einem 16° Backsweep und 50 mm Rise sind eine bemerkenswerte technische Leistung wie wir finden. Dafür dürfte das Kunstwerk aber auch kein Schnäppchen werden.

Beim vom  Sattel Super6 active führt das gleiche Herstellungsverfahren zu einem phänomenalen Gewicht ab 85 g und für alle Sattelstützen kompatiblen 6 mm Carbon-Rundstreben.

Der ergonomische Clou an dem Sattel sind aber die optionalen Sitzkissen (Pads), mit denen man die SQ-typische Stufenform individuell anpassen kann und so den Super 6 den persönlichen Anforderungen nach optimieren kann.

 Beide Produkte sind noch im Prototypenstadium mit unbekanntem Zeitpunkt der Serienproduktion, aber ganz sicher heiße Kandidaten um die weitere Entwicklung im Auge zu behalten.

Der bewährte Sattel 611 active MTB hat für 2014 ein Update erfahren um noch mehr Kontrolle auf dem Trail aus dem Sattel zu ziehen. Hinten wurden zusätzliche Führungselemente ergänzt und die ohnehin schon lange Nase kann künftig mit einer „Nasenverlängerung“ für noch mehr seitliche Führung vergrößert werden. Gleichzeitig dient die Nase dazu den Komfort beim Tragen zu erhöhen.

Die bekannten technischen Details, wie die „active“-Schale, mit der der Sattel die Knickbewegung der mitmachen kann (mit verschiedenen Elastomerdämpfer-Härten) oder die Stufenform bleiben natürlich weiter erhalten.

Mit € 169,90 und ca. 290 g kein Superleichtgewicht, aber ergonomisch sehr durchdacht und Dauetestsieger in diversen Magazinen.

Wir hoffen auf einen baldigen Praxistest, über den wir natürlich hier berichten werden.

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 Bereits auf dem Demo Day aufgefallen sind mir die schicken BLUEGRASS Helme mit dem Namen Golden Eye – hier in seinen diversen Farbversionen.

 

Doch erkann noch mehr al nur gut aussehen. Durch ein spezielles Verfahren („In-Mould Intelligent Fusion Konstruktion“) werden bei ihm der Polystriolkern mit der Polycarbonat-Außenschale vollflächig und dauerhaft verschmolzen was Festigkeit bringt und somit eine leichtere Konstruktion erlaubt. 270 bis 300 g werden für die beiden verfügbaren Größen M (54-58 cm) und L (59-62 cm) angegeben für einen All-Mountain- / Endurohelm ein sehr guter Wert.

 

Über ein in den Kern eingebettetes Verstärkungsgerüst (HES = „Homothetisch Eingebettetes Skelett“)  wird die Konstruktion weiterversteift und auftretende Schlag-/Stoßkräfte großflächig er abgeleitet – ein weiterer Sicherheitsaspekt.
Dem Tragekomfort zugute kommt das aus dem medizinischen Bereich abgeleitete Stirnpad, das auf Gelbasis, keine Schweißnässe aufnimmt (um irgendwann einmal vollgesaugt in die Augen zu tropfen) sondern sie sofort zur Seite hin ableitet und die mehrfach anpassbare Weitenverstellung am Hinterkopf.
Toll auch das große Visier mit eigenen Belüftungsöffnungen, das einen sehr großen Verstellbereich besitzt.
Um der wachsenden Zahl der Action-Cam Nutzer auch etwas zu bieten, besitzt der Golden Eye über eine universelle Befestigung für solche Geräte MOPV („My Own Point Of View“) genannt.

MET Parachute ´14 (... hinter Glas fotografiert :-()

Dass er aus dem gleichen hause stammt sieht man der Wiederauflage des MET Parachute sofort an – diesmal kommt der aber.

Er verfügt über eine fast  identische Ausstattung (nur die Weitenverstellung ist wegen der geschlossenen Konstruktion eine andere), aber eben mit fixem Kinnbügel und damit mit mehr Sicherheitsreserven und einem besseren Rundum-Schutz für den harten Enduroeinsatz.

   
Trotz der außergewöhnlich luftigen Konstruktion ist auch er voll kompatibel mit handelsüblichen DH-Nackenstützen. Auch hier wird es zwei Größen geben: M (54-58 cm) und L (59-62 cm), bei einem sehr guten Gewicht von ca. 650 g.

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Soweit zur 2013er Eurobike Berichterstattung. Weiter geht´s mit den US Kollegen und deren Beobachtungen von der Interbike 2013 aus Las Vegas und den Demo-Rides im Bootleg Canyon.

RIDE ON,
c_g