Eurobike2013 – KONA Process 111, das neue Enduro 29er mit kurzen Beinen: von c_g

Bereits im Jahr 2012 hatten wir das Vergnügen das erste 29er Fully von Kona zu fahren –KONA Satori (hier). Es war genau so wie wir uns ein KONA vorgestellt hatten, robust, gutmütig und ein rundum gutes Bike mit tollen Allroundeigenschaften. Das Satori bleibt al Allrounder weiterhin im Programm.

KONA Process Deluxe

Die Process Serie ist dagegen ein ganz anderes Kaliber von Bike. Was in ´13 bereits als 26-Zöller  großen Erfolg hatte, wird für 2014 noch um ein 27,5” und ein 29er erweitert – mit jeweils reduziertem Federweg. Damit besteht die Process Serie aus einem 26-Zöller Process 154, dem 27.5“ Process 134 für uns natürlich am spannendsten, dem 29er Process 111 (die Zahl beschreibt jeweils den effektiven Federweg am Heck).

Ein Enduro 29er mit gerade mal 111mm Federweg?? Mit diesem Wert würden die meisten es geradewegs als XC-Bike abtun, aber die Kona Entwickler und Fahrer halten sehr wohl daran fest, dass das Process 111 ein waschechtes Enduro ist. Es hat die Gene für wirklich heftige Einsätze und der KONA Repräsentatn, mit dem ich mich unterhalten habe, meinte, dass unter den hauseigenen Fahrern, das Process 111 sogar als aggressiver und fähiger gehandelt wird, als sein langhubigeren Geschwister. Kurzer Federweg und dennoch voll auf Enduro ausgelegt – das hört sich spannend an, obgleich solche Behauptungen erst im Praxistest wirkljch zu be- bzw. widerlegen sind.

(zum Vergößern anklicken)

Wenn man sich die Geometridaten des Process 11 ansieht, kommt es zwar traillastig, aber keineswegs so kompromisslos rüber – ein 68° Lenk und ein 74° Sitzwinkel wirken heutzutage keineswegs mehr extrem. Nur die für heutige Standards kurzen Kettenstreben von 430 mm deuten in die Enduro-Richtung. Interessant auch, dass das 27,5” Process 134 die identischen Geodaten besitzt und auch nur 5 mm kürzere Kettenstreben hat.

Die bei allen Process Bikes eingesetzte Federungstechnologie (ein abgestützter Eingelenker) liegt tief im Rahmen und nnnt sich “Rocker Independent Suspension”.

  

Auffällig sind die gedrehte Dämpferposition an der Umlenkung, die großen Lagerpunkte (alles leicht austauschbare Standardlager), die massive Umlenkung mit einer Carbonbrücke zur Verstärkung!) und die 142x 12 HR-Achse – alles Faktoren, die dazu beitragen den Schwerpunkt niedrig zu halten und die Steifigkeit zu erhöhen. Der Alu-Hauptrahmen besitzt ein konisches Steuerrohr, PF92 Tretlager mit ISG05 Befestigung und ist bereits für intern angesteuerte Sattelstützen vorbereitet.
Wo der angesprochene Anwendungsbereich Enduro stärker durchscheint, ist beim Blich auf das Bike selber und die Ausstattung. Da wäre einmal das sehr niedrig angesetzt und geschwungene Oberrohr für maximale Schrittfreiheit, die alleinige Eignung als 1-fach Bike (in Serie an beiden Modellen mit 34 Zähnen! – keine Umwerfer-Mntagemöglichkeit), die serienmäßige Dropper-Stütze bei beiden Modellen und die sehr robuste Ausstattung. Hier kommet die Gravity Ausrichtung dann doch deutlich heraus.

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Für 2014 wird es zwei Versionen des Process 111 geben – ein Highend 111 Deluxe und das  weniger prestigeträchtige Process 111.

  

Das Process 111 Deluxe kommt mit einem komplettten SRAM XX1 1×11 Antrieb, AVID XO Trail Bremsen und HOPE/NOTUBES Laufrädern daher. Die Federung übernimmt ein ROCK SHOX Monarch RT3 Dämpfer und eine 120 mm Revelation RTC Solo Air (an der Stelle frage ich mich nur warum keine Pike verbaut wird …).
Der Euro VK liegt bei € 4999.-

 

Das andere Modell ist das Process 111. Mit seinem matt olivgrünen Hauptrahmen wirkt es fast schon militärisch. Es besitzt einen SRAM X9 1×10 Antrieb (mit einer RACE FACE Turbine Kurbel), einer RS Revelation RL Gabl und Monarch RT Dämpfer, SHIMANO SLX/WTB Laufrädern, Deore Bremsen  und einer THE HIVE LS1+ Kettenführung.
Hier liegt der VK bei € 3499.-

Beide Modelle kommen serienmäßig mit einer KINDSHOCK Lev Integra Dropper Stütze und MAXXIS Ardent Reifen (2.4” vorne und 2.25” hinten).

 

Und befor ich vergesse das zu erwähnen … alle Process Bikes kommen immer mit einem extrem kurzen 40 mm Vorbau, der die spezielle  Enduro-Geometrie gut ergänzen soll.

Das KONA Process 111 – ein Bike, das die bisherigen Grenzen und Denkweisen sprengt und trotz des kurzen Federwegs ein echtes Gravity-Bike sein will. Hört sich für mich interessant an und macht Lust darauf mal eines in der Praxis zu erproben.

RIDE ON,
c_g