HUTCHINSON Black Mamba 2.0 Reifen – Zwischenbericht: von Thoma Hebebsetreit

Reifen sind nicht nur für den Mountainbiker ein sensibles Thema, immerhin stellen sie die einzige Verbindung zum befahrenen Untergrund her. Der ist bekanntlich sehr unterschiedlich beschaffen und kann sich im Gelände auf einer Tour oder einem Rennen mehrmals ändern. Dazu kommen noch persönliche Vorlieben, individueller Fahrstil und Einsatzbereich.

Für den echten Renneinsatz testen wir bereits seit einiger Zeit den HUTCHINSON Black Mamba. Im Intro berichteten wir bereits über Aufbau und Details des schnellen Race-Pneus aus Frankreich. Also biken wie Gott in Frankreich?

Inzwischen bin ich mit dem Reifen, der auf dem DT Swiss Spline – Laufradsatz mit 47 Millimetern recht schmal ausfällt, schon so manche Trainingskilometer und entsprechend dem Einsatzbereich des Reifens fünf Rennen (zwei Marathons und drei XC-Rennen) gefahren. Davon waren drei staubtrocken und zwei zeigten mit tiefen Matsch und nassen Pisten recht widrige Bedingungen.

Wie im Intro erwähnt, fahre ich die Black Mamba mit Schlauch. Bisher eine gute Entscheidung: Die Montage war dadurch trivial und die Reifen erlitten bisher auch noch keinen Luftverlust – trotz harten Bedingungen kein Platten … bisher ;-). Überhaupt zeigt sich das Profil recht verschleißresistent, bisher sind kaum Spuren von den doch harten Renneinsätzen zu finden.

Der Reifen beeindruckt mit spürbar geringem Gewicht. Das allerdings wird mit fehlender Breite und damit Volumen und Komfort erkauft. Was den Black Mamba auf eher harten Untergründen sehr schnell macht, zeigt sich spätestens im tiefen Schotter oder rauem Untergrund als Nachteil – hier verliert er schnell die Führung und fängt an zu schwimmen. Allerdings muss ich hier deutlich betonen: Dafür ist der Fast-Semi-Slick auch nicht gemacht er will einfach schnelle und glatte Kurse am liebsten. Trotzdem wollte ich wissen, wie weit mich HUTCHINSON gehen bzw. fahren lässt.

Das lotete ich bei einem Marathon mit knöcheltiefem Schlamm aus. Im Startblock erntete ich zunächst noch Mitleid, später aber Neid, als sich meine Räder in tiefen Schlammpassagen jederzeit frei drehten und andere permanent mit blockierenden Räder kämpften. Klar, dass Black Mamba hier an der Grenze des fahrbaren agiert. Allerdings war ich beeindruckt, wie lange der Trockenreifen hier mitspielte. Erst als es stark zu regnen begann und später Hagelkörner auf den Lehmboden prasselten, war definitiv Schluss mit exzessiver Bodenhaftung und ich bog zweimal unfreiwillig von der Piste – vorzugsweise dort, wo der Boden aus Gras und Matsch bestand.

Mein Zwischenfazit: Schneller, leichter und vor allem haltbarer Reifen, der einen Tick zu schmal ausfällt. Dennoch funktioniert er auf trockenen Untergründen richtig gut, seiner Stärke sind XC-Rennen mit vielen Richtungswechseln und hohen Kurvengeschwindigkeiten … aber glattem und vorzugsweise trockenem Untergund. Für Mutige, die den Wetterbericht grundsätzlich missachten und daher plötzlich auf nasser Piste unterwegs sind, bietet er ab er trotzdem ordentliche Reserven.