LOOK S-Track Pedale – Erste Praxiseindrücke:  von VR

 Hier kommen meine ersten Praxiseindrücke zu den neuen LOOK S-Track Pedalen, die wir hier vorgestellt haben.

   

Installation und Montage: Wir werden euch nicht weiter mit einer Beschreibung behelligen, wie man Pedale am Bike installiert – vielmehr wollen wir hier darauf eingehen, wie die Montage der Cleats an den Schuhen funktioniert.

Wie bei anderen Pedalsystemen kann man die Cleats auch ganz ohne Sondermaßnahmen fahren kann – einfach hinschrauben und losfahren. Wenn allerdings die Schuhsohle zu hoch ist, kann das Einrasten erschwert und die Funktion beeinträchtigt sein. Um die optimale Funktion zu gewährleisten, muss man schrittweise Spacern unter den Cleats einzusetzen um genau den richtigen Abstand von Schuh und Pedal zu ereichen damit die Sohle zwar am Schuh aufliegt, aber das System ansonsten spannungsfrei bleibt (siehe Abbildung unten).

Um diesen Prozess etwas zu erleichtern hat sich LOOK aber etwas einfallen lassen. Zur Montage muss man nicht etwa jedesmal die Cleats komplett abschrauben – durch die offenen Konstruktion der Spacer, kann man sie einfach von vorne unter die gelockerten Cleats drunter schieben, was natürlich eine deutliche Erleichterung bedeutet. Dennoch sind fast immer mehrere Versuche notwendig um es richtig hinzubekommen.

Außerdem habe ich auch die Bauhöhe der wuchtiger wirkenden S-Track Pedale ausgemessen und freudig festgestellt, dass sie fast genau der der früheren Pedale entspricht. Mit der Erkenntnis habe ich mich entschieden zwischenzeitlich nu rein S-Track Pedal zu fahren und au der anderen Seite das alte Modell zu lassen – einfach um den Vergleich noch direkter zu gestalten.
Um allerdings die gleiche Position hinzubekommen, musste ich bei den S-Track allerdings nur einen schmäleren Spacer einsetzen al bei dem Vorgängermodell.  Mal sehen ob und wie sich der Praxiseindruck im Laufe der zeit ändert …

Praxisperformance: Das Einklicken funktioniert schon mal sehr gut. Egal in welcher Position das Pedal steht, man findet schnell und intuitive die richtige Fußstellung zum Einrasten. Der rundliche Fortsatz der Pedale auf der Vorderseite hilft dabei weiter und fungiert als Führung, sorgt aber auch dafür, das man kaum mehr uneingeklickt fahren kann.

Das eigentliche Einklicken ist recht straff. Man muss schon mit ordentlicher Kraft gegen das Pedal drücken ehe der Schuh einrastet – definitiv mehr als bei den Pedalen von SHIMANO. Dafür spürt und hört man das Einrasten sehr deutlich. Da bleibt kein Zweifel darüber, ob man bereits eingeklickt ist, oder noch nicht.
Vor kurzem wurde uns von Seiten LOOKs bestätigt, dass man bereits an einem alternativen Cleat-Design arbeitet, mit dem der Einsteig etwas leichter geht.

  

Mittlerweile haben wir das S-Track in allerlei Schnee und Modder gefahren (dem langen Winter und miserablen Frühling sei Dank) und selbst wenn alles zugesetzt zu sein scheint, kommt man in etwa mit dem gleichen (hohen) Kraftaufwand in die Pedale. In diesem Bezug war das Vorgängermodell bereits sehr gut, das S-Track setzt dem aber nochmal deutlich einen drauf … ganz sicher besser als SHIMANO und meiner Ansicht nach immer noch einen Tick besser, als etwa die CRANK BROTHERS Egg Beater Pedale. Ich denke das neue Cleatdesign spielt hier ein große Rolle.

Tritt man richtig in die Pedale spürt man sofort die sehr gute Kraftübertragung und den tollen Pedal-/Schuhkontakt. Anfangs war ich skeptisch ob ich mit meinen sehr steifen Bikeschuhen überhaupt einen Unterschied spüren würde, aber mit der direkten Vergleichsmöglichkeit aus zwei unterschiedlichen Pedalen meine ich doch zu spüren, wie die größere Kontaktfläche den Druck auf die Sohle gleichmäßiger verteilt und demnach Druckstellen besser vermeidet. Bei weicheren Schuhsohlen sollte der Effekt nochmal deutlicher zu spüren sein. Somit kann ich den Pedalen definitive einen sehr gute Fußunterstützung attestieren, die sich durch die Unterlegplatten auch bei Abnutzung der Schuhsohle aufrechterhalten lässt.

Das Auslösen erfolgt bei exakt 15° Rotation und erfordert ebenfalls etwas Kraftaufwand. Ich fand des sehr angenehm für erfahrenen Fahrer, den nein ungewolltes Auslösen etwa in schwerem Gelände oder nach Sprüngen ist fast vollkommen ausgeschlossen. Für KLickpedalanfänger könnte die fixe Auslösehärte allerdings etwas zu hoch sein.
Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, war das auf nur 3° begrenzte Freispiel. Zwischen den 3° und der 15° Auslösung sorgen die Elastomer-Puffer unter den Cleats für Reibung dirigieren den Fuß immer wieder in die Neutralposition zurück. Damit erzeugtt das LOOK S-Track ein viel strafferes Fahrgefühl als sein Vorgänger, das LOOK Quartz oder die CRANK BROTHERS Egg Beater … meiner Erfahrung nach am ehesten vergleichbar mit den SHIMANO Pedalen – was vielen (aber nicht allen) Fahrern gefallen wird.

Alles in allem sorgt das neue LOOK S-Track Pedal für einen sehr stabilen Stand, eine äußerst sichere Verbindung zum Fahrer und verhält sich bisher mustergültig was die Funktion unter widrigen Bedingungen angeht.

Wir werden die Pedale die kommenden Monate noch intensiv fahren und berichten euch dann ob der Dauereinsatz der Performance etwas anhaben hat können oder ob sich der bisher sehr positive Eindruck auch langfristig hat aufrecht erhalten können. Bald hoffentlich auch mit dem optionalen Pedalkäfig, der demnächst verfügbar sein soll.

Sportivement,
VR