Winterride-Miniserie „Was wir fahren.“ – Teil 1 – c_g´s Favoriten : von c_g

Im Winter Biken ist etwas Besonderes – Schnee und Eis erschweren das Vorankommen, manche sonst einfache Passage werden zum Kraft- oder Balanceakt und die niedrigen Temperaturen stellen hohe Anforderungen an die Bekleidung. Wir von Twentynineinches fahren das ganze Jahr durch und haben in dieser kleinen Serie unsere Lieblingskleidungsstücke und Accessoires zusammengetragen, die uns helfen im Winter mehr  Spaß am Biken zu haben – jeder für seine speziellen Bedingungen und Verhältnisse.
Das Komfortempfinden eines jeden ist sehr unterschiedlich und das Angebot an funktionellen Bikebekleidung groß. Wie bitten daher diese Auswahl nicht als General-Empfehlung oder Best-Of Liste zu verstehen, sondern lediglich als die Vorstellung von ein paar Produkten die sich für uns persönlich bewährt haben.

Hier im 1- Teil – c_g´s Favoriten:

Hier im Süden Deutschlands heißt Winterbiken oft stark wechselnde Verhältnisse und meist viel Nässe – zumindest von unten. Der Großteil der Winterrides findet zwischen +7°C und -7°C statt – je nach Höhenlage mit oder ohne Schnee, mal gefroren/angefroren und angetaut, mal weich bis schlammig und oft nass.

A, Obenrum
Über Jahre hinweg war Winterbiking für mich ein Spießrutenlauf – empfindliche Nebenhöhlen sorgten bei mir oft für unerträgliche Kopfschmerzen. Alle Versuche mit Helm-Mützen, Helmbezügen und ähnlichen waren nur mit bedingtem Erfolg gekrönt, doch dieses Jahr habe ich die für mich ideale Kombination gefunden:

  

Der POC Recptor+ ist der unseres Wissens nach der einzige Helm, der sowohl für Winter- und Wassersportarten, wie auch für´s Skateboarden und Biken zugelassen und zertifiziert ist.
Mit seinem reichhaltigen Zubehör aus diversen Polstern, entfernbaren Ohrteilen (mit Nackenschutz), lässt er sich vielfältig je nach Bedürfnissen konfigurieren. Wer mag kann sich sogar über die optionale „Communication Neck Roll“ seine Lieblingsmusik anhören oder telefonieren.

In typische POC-Manier ist der Helm auf maximalen Schutz ausgelegt, verfügt über eine Doppelschale mit multi-impact EPP Innenschale und einer robusten Außenschale. Aufwendige Details wie der Aramid-Durchstichschutz zwischen den beiden Schalen (in einem Sichtfenster rechts hinten erkennbar) oder gedoppelten Belüftungsöffnungen beschließen ein von POC patentiertes Gesamtkonzept unter dem Namen VDSAP (oder „Ventilated-Double-Shell-Anti-Penetration“). Die Belüftung entspricht natürlich nicht der eines normalen Bike-Helmes, ist aber angeichts der kleinen Durchlässe überraschend effektiv und passt gut für kühle Verhältnisse unter ca. 10°C (bei besonders kalten Temperaturen kann man den Luftstrom nach innen durch Einsetzen einer Polstereinlage quasi „ausschalten“).

Mit seinem VK von € 199,95 ist er kein Schnäppchen, wer aber auf auf spezielle Features des Receptor+ verzichten kann (leider auch auf die volle Wintertauglichkeit), findet im Receptor Commuter oder Receptor Flow günstigere Alternativen. Genauere Infos gibt´s unter www.pocsports.com

In der Praxis hat sich mein quietschoranges Muster bestens bewährt. Wie auch schon beim letzten Sommer getesteten TRABEC Race (hier) war die Passform für meinen Kopf perfekt und die speziellen Features wie die Ohrenschützer und zugfreie Nackenrolle haben dies perfekt für den Wintereinsatz übertragen. Das einzige echte Manko des Receptor+ Helms, das ich finden konnte, ist dass sich Helmlampen mit den gängigen Klettbandbefestigungen dort nicht montieren lassen.

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Wenn die Temperaturen um und unter dem Gefrierpunkt sinken oder es sehr windig wird, habe ich zusätzlich die Merino-Unterziehkappe von ICEBREAKER (genannt Unisex Quantum headliner) drunter angezogen. Die schön verarbeitete Kappe in 260g/cm2 Merino-Qualität bietet für mich das perfekten Wohlfühlklima an kalten Tagen – kein Überhitzen, eine effektive Feuchtigkeitsableitung, ganz ohne unangenehmes Auskühlen bei Pausen oder Zugluft bei Abfahrten und auch nach längerem Gebrauch keine Anzeichen von Hautirritationen oder Scheuerstellen.
Zugegeben Helmmützen sehen immer schräg aus, aber ihr Nutzen ist unbestritten. Unter den vielen Hemunterziehern der letzten Jahre habe ich mich mit keinem dauerhaft so wohl gefühlt wie mit diesem Teil unscheinbaren Teil aus Merino-Wolle. Dank der wirkungsvollen geruchshemmenden Wirkung muss das Teil auch erst in die Wäsche, wenn schon Salzränder auftauchten. Einfach top!

Ebenfalls sehr nützlich fand ich den ICEBREAKER Unisex Quantum Chute, einem klassischen Textilschlauch aus 260er Merinowolle vom Stile eines BUFFs. Während mir der klassische Synthetik-BUFF im Winter öfter zu zugig und über dem Gesicht getragen durch die Atemluft zu schnell klamm wurde, verhielt sich der Merino-Schlauch in allen Lagen ungeheuer angenehm und vielseitig. Ein weiteres Lieblingsstück und mittlerweile Dauerbegleiter wenns draußen kalt ist.

Beide ICEBREAKER Teile fallen mit je € 29,95 kaum ins Geld, sind aber sehr gute Ergänzungen für jeden Winterride.

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Natürlich spielt die Brille beim Wetter- und Kälteschutz auch eine große Rolle – hier haben sich für mich diverse schwächer getonte Skibrillen gut bewährt. Besonders für die vielen Nightrides im Winter habe ich lange erfolglos nach einer Skibrille mir klaren Gläsern gesucht, nur um festzustellen, dass die im Motocrosssport sehr gängig sind. Eine ganz einfache SCOTT MX verrichtet bereits einige Winter treu ihre Dienste.

–> Alles in allem finde ich die Kombination aus dem POC Receptor+ Multi-Sports Helm, den beiden ICEBREAKER Merino Accessoires und  einer Motocrossbrille als absolut ideal für meine Anforderungen zum Winterbiken. Noch nie zuvor habe ich mich (obenrum) so wohl gefühlt und wenn ich sage, dass ich dieses Jahr erstmals vollkommen um die kältebedingten Kopfschmerzen nach dem Biken herum gekommen bin, dann ist das das wohl höchste Siegel des Lobes das ich einem Winter-Kopfschutz aussprechen kann.

Morgen geht´s weiter mit den tieferen Lagen meiner Winterbike-Favoriten – Teil 1 ½

 RIDE ON,
c_g