AMERICAN CLASSIC Tubeless Race 29er Laufräder – Testintro: von c_g
Was lange währt wird endlich gut – dieser Satz, der leider allzu oft in der Bikebranche zu hören ist – dürfen wir diesmal nicht auf die Verfügbarkeit eines Produkts anwenden, sondern auf die lange Wartezeit bis wir ein eigenes Testmuster der AMERICAN CLASSIC Tubeless Race 29er Laufräder bekamen. Bereits seit deren erster Vorstellung auf der Eurobike 2011 (hier noch in engl.) fieberten wir dem Test auf einem unserer Testbikes entgegen – jetzt zum Jahresanfang´13 ist es soweit.
Bei 1437 g (gemessenem) Gesamtgewicht (659 g fürs 100/15 VR und 778 g fürs 142/12 HR) im 29er Format bei konventioneller Bauweise (mit 32 Speichen und 3-fach gekreuzt), mit seit Jahren bewährten AMERICAN CLASSIC Naben. Dazu eine Maulweite von 24 mm (28 mm außen) auf der tubeless ready Felge von deutlich unter 400 g – so hören sich Bikerträume an. … ganz ohne Carbon und dementsprechend auch deutlich bezahlbarer mit € 899.- (vertrieben durch Revolution Sports).
Zu gut um wirklich wahr zu sein? Wie werden sich die Laufräder in Sachen Steifigkeit und Belastbarkeit schlagen? Handelt es sich um explizite Race-Spezialisten oder vertragen sie den alltäglichen Traileinsatz? Wir werden sie an verschiedenen Bikes im Dauereinsatz haben und berichten.
Nachdem alle AMERICAN CLASSIC Laufräder auf den identischen Naben (in diversen Achsstandards erhältlich und umrüstbar) beruhen, erwarten wir bei den Naben schonmal keine Überraschungen – alle bisherigen Finessen, von den Stahlinserts im Alu-Freilauf, über den hauseigenen Freilauf mit simultan greifender 3-fach Verzahnung (mit doppelten Zähnen je Sperrklinke) bleiben auch hier erhalten. Allerdings könnte die spezielle Auslegung der HR-Flansche (schmäler als bei manchen Mitbewerbern) zugunsten gleichmäßigerer Speichenspannungen, in Kombination mit der extrem leichten Felge evtl. zu Schwächen in der Steifigkeit oder Haltbarkeit führen. Wir werden sehen.
Außerdem, wie werden sich die breiten Felgen auf die Performance von schmäleren Reifen auswirken? Wir kennen die identisch dimensionierten All-Mountain 29er Felgen und fanden die Breite super bei den damals gefahrenen breiten Reifen (> 2,2“), aber wie würde sich der größere Querschnitt bei schmäleren XC-Reifen auswirken? Wirklich mit den versprochenen Vorteilen, wie ein „spürbares Plus an Komfort und Traktion durch größeres Luftvolumen und bessere Abstützung bei niedrigen Drücken“? Wir werden sehen.
Und zu guter Letzt … wie werden die Schlauchlos-Eigenschaften sein?
Werden die engeren UST-konformen Reifen (á la WTB TCS oder GEAX TNT) passen oder nur die lockerere tubeless ready Reifen wie SCHWALBE, CONTI und Co.? Positiv anzumerken ist schon mal, dass man bei der RACE-Felge an bewährten Bauelementen wie der ausgeprägten Felgenschulter (traditionell bei AC mit einer kleinen Wulst auf der Innenseite um den Reifen auch bei niedrigen Drücken sicher zu halten) festhält. Wie immer beginnen wir unsere Tests mit den Reifen- und Schlauchlostests und daher folgen diese Infos schon bald.
Die Laufräder kommen mit dem vorinstallierten honigfarbenen Dichttape (oben) und zwei sehr leichten (5 g!) Alu-Schlauchlosventilen, schick in dunklem rot eloxiert.
Wenn die Laufräder sich in der Steifigkeit und Haltbarkeit keine allzu großen Schwächen leisten, dann dürften sie derzeit konkurrenzlos dastehen und einen wirklich großen Wurf von Bill Shook, dem Chefdsigner und Gründer von AMERICAN CLASSIC darstellen. Wir jedenfalls kennen kein vergleichbaren Alu-Laufräder auf dem 29er Markt.
RIDE ON,
c_g
