SPECIALIZED 2013 Camber Comp – Erster Eindruck: von Guitar Ted


Die neuen 2013er Specialized Bikes wurden ja bereits früher dieses Jahr von Grannygear kurz vorgestellt – darunter auch das Camber Comp hier. In dem Artikel geht er detailiert auf die Spezifikationen und Technologien des Camber Comp ein. Mein persönliches Test Intro vor kurzer Zeit, findet ihr hier.

Das Camber Comp ist eines von zwei Camber Modellen mit einem aufwendig hydrogeformten „M5“ Alu-Rahmen. Neben der niedrigeren Überstandshöhe, der nun konzentrischen Dämpferanlenkung und dem 142/12 HR-Achse (gegenüber dem Vorgängermodell) bietet das ´13er  Camber Comp ein PF30 Tretlager, und konisches Steuerrohr – alles in allem soll es eine deutlich steifere Chassis sein.

KOMPONENTEN: Die Federelemente des Bikes stammen aus dem Hause ROCK SHOX – vorne eine Reba RL (mit 110 mm aber normaler Schnellspanner-Achse), hinten ein Monarch RL mit dem bei Specialized exklusiven “Auto Sag”-Ventil.

 

 Die Kurbel ist 2-fach (22/36) mit einem Alu-Schutzring, hinten eine SRAM PG-1030 11-36T Kassette. Die Schalthebel und der Umwerfer stammen aus der X.7 Gruppe, hinten werkelt ein X.9 Type 2 Schaltwerk (demnächst auch bei uns im Test – hier). Die Bremsen sind speziell zusammengestellte Avids mit 200 mm Rotor vorne und 180 mm hinten (kleinere Rahmen kommen mit 180/160 mm) auf Basis der Elixir 3R. Dazu ein Specialized Mini-Riser Lenker mit 720 mm Breite, 10 mm Erhöhung und 10° Winkel. Die Laufräder sind ebenfalls von Specialized – Rovals mit 26 mm Felgen, den hauseigenen HiLo Naben (vorne mit OS28 Endkappen für eine angeblich ebenso hohe Steifigkeit wie eine 15 mm Steckachse und hinten mir 142/12 Steckachse). Als Reifen kommen Specialized Ground Controls mit der Control Karkasse und tubeless ready zum Einsatz. (2.1 hinten und 2.3″ hinten).

Erster Fahreindruck: SPECIALIZED bezeichnet das Camber Comp als „ ultra-fähiges Trailbike, das jedem gefällt“. Doch zuerst fällt es durch das Fehlen jeder Art von Fernbedienung auf. So ein spartanisches Bike sehen wir selten bei TNI. Ob es damit zu einem Bike für Jedermann wird oder nur ein sehr einfaches Bike, dem etwas fehlt? Wir werden sehen.

Doch zuerst muss die Federung abgestimmt werden … und dank Auto-Sag Dämpfer ist das revolutionär einfach. Auto Sag ist ein zusätzliches Ventil am Dämpfer mit dessen Hilfe man den vorgeschlagenen Sag kinderleicht einstellen kann – kein aufwendiges Herumprobieren mehr.  Und so geht´s: Den Dämpfer einfach deutlich zu hart aufpumpen, draufsetzen, und das Ventil unter der gold eloxierten Kappe drücken. Dort entweicht die Luft bis der vorgeschriebene Sag erreicht ist. Loslassen, ein paar mal einfedern (um den Druck intern auszugleichen) … und schon ist man bereit für den Trail. Wirklich einfacher geht es kaum.
Auch das Solo Air der ´13er Reba Gabel von Rock Shox vereinfacht die Einstellung, aber worauf es wirklich ankommt ist doch, wie sich das Bike fährt, richtig?

Nach nunmehr einigen Stunden auf dem Camber Comp kann ich klar sagen, dass die Federung ziemlich gut funktioniert. Der Monarch RL ist ein recht einfacher Dämpfer – Lock-Out AN oder AUS, das war´s.  Dabei ist der Lockout nicht 100% geblockt, eher wie eine sehr starke Plattform. Die offene Einstellung ist sehr aktiv, zeigt aber kaum Federungseinfluss durch den Fahrer (obwohl man ein leichtes Wippen am Dämpfer sehen kann). Sehr einfach und effektiv, aber eine Plattform-Zwischenstufe würde das ganze noch besser machen. Die Zugstufeneinstellung ist über einen effektiven Bereich einstellbar – ich habe schnell meinen Idealbereich gefunden.

Die Reba RL hat weiterhin ihre stufenlose Druckstufeneinstellung – ganz anders als die mittlerweile üblichen wenigen Stufen (z.B. das CTD von FOX). Mir liegen die Möglichkeiten daraus, aber für viele ist weniger einfach mehr. Die fehlende Steckachse vorne macht sich in besonders aggressiv gefahrenen Kurven durch ein Schleifen der Rotoren bemerkbar. Andernfalls gibt es bisher keine Beanstandungen am OS Schnellspannsystem. Ansonsten fühlt sich die Federung positiv ausbalanciert an. Ich kann problemlos den gesamten Federweg nutzen. Große Schläge und kleine Erschütterungen werden souverän weggedämpft, nur sehr große, plötzliche Schläge scheinen den Dämpfer etwas zu überfordern. Die Rahmensteifigkeit ist ganz gut und nur am Heck kann ich gelegentlich einen geringen Flex feststellen.

Die Specialized Ground Control Reife sind gute Allrounder, müssen sich aber gegenüber dem klebrigen Sand-Matsch hier geschlagen geben … das sorgte bereits für ein paar heikle Abfahrten und Kurven. Alles andere funktioniert tadellos – seien es die Schaltung oder die Bremsen.

Ich werde das SPECIALIZED Camber Comp weiterhin fahren und mich wieder mit meinem Halbzeitbericht dann wieder melden.