MAGURA TS8 R 29er Gabeln – Im Test: von c_g

Wir haben euch ja bereits die neuen MAGURA 29er Federgabeln des schwäbisch-deutschen Komponentenhersteller MAGURA (www.magura.com) im Rahmen des Garda Bike Festivals kurz vorgestellt – zum Artikel geht´s hier.

Jetzt haben ich und Grannygear je eine MAGURA 29er Federgabel zum Test erhalten und werden unsere Eindrücke vereint wiedergeben – er aus seiner Perspektive („… it never rains in California …“) und wir aus mitteleuropäischer Sicht (wohl auch mit ein paar alpinen Ausfahrten).

Neben der Tatsache, dass es sich um die ersten 29er Gabeln der Schwaben handelt, ist die 2013er SLE Federgabelinie (steht für „Smarter, Lighter, Easier“)eine komplette Neuekonstruktion. Im normalen Wortlaut will man damit optimale Steifigkeit bei minimalem Gewicht und eine sehr wartungsarme (bzw. einfach zu wartende Konstruktion mit einfachem Setup anbieten.

Hinter dem ebenfalls neuen „Fork-Meister-Concept“ (FMC) verstecken sich spezielle Gleitlager, Abstreifer und Oberflächen, die in Verbindung mit dem „Fork-Meister-Grease“ (FMG) anstatt wie sonst üblich, mit Öl – für ein sensibles Ansprechverhalten und sehr einfache Wartung sorgen sollen.

Die Gabeln behalten die bei MAGURA übliche Doppelbrückenkonstruktion DAD (Double Arch Design) bei, für eine sehr hohe Steifigkeit – wir werden sehen insbesondere nachdem die kürzlich getestete DT-SWISS (hier) sich ja bereits ausgesprochen präzise gefahren hat.

Als weiteres Feature erhalten alle 29er Gabeln die MAGURA M15 Steckachsen mit selbsthemmendem Sondergewinde (nur die 26“/650B Versionen kommen mit Maxle Lite Achsen). Anstatt des sonst üblichen Schnellspannerhebels (wie bei ROCK SHOX oder FOX) spannt man die Achse mit dem separaten Torx T25 Schlüssel, der einfach in die Achse gesteckt wird und dort durch einen O-Ring gesichert wird. Wer mit SRAM Komponenten oder MAGURA MT Bremsen unterwegs ist, kann das Werkzeug hierfür ebenso verwenden.

Als Schaftoptionen bietet MAGURA 1 1/8″ und tapered (konisch) an.

Ein anderes interessantes Merkmal sind die „Protection Caps“ am unteren Ende der Gabel – Gummipuffer, die Beschädigungen am Ausfallende und dem Zugstufenknopf bei ausgebautem Laufrad verhindern sollen.

Es wird bei den 29er Gabeln drei Federgabelkategorien geben: die Mittelklasseversion TS6 und die beiden Top-Modell TS 8 R und TS 8 SL. Alle haben das gleiche Unterbeine die interessanterweise mit PM7″ Bremsaufnahme ausgestattet sind. Somit ist der kleinste möglicher Scheibendurchmesser (vorne) bei den MAGURA 29er Gabeln 180 mm. Wir finden das sehr gut, aber Leichtgewichte und XC-Racer mögen sich vielleicht die Option kleinere Scheiben wünschen.

  • Die TS 8 R (R steht für „Race“) ist der Alleskönner mit DLO² Druckstufendämpfung (mit on/off direkt an der Gabel oder optional mit RCL Lenkerfernbedienung),  einstellbare Zugstufendämpfung. Optional kann DLO² durch Albert Select+ ersetzt werden, wodurch man eine zusätzliche Plattformeinstellung mit dem goldenen Knopf erhält.
  • Die TS 8 SL ist die Super-Leicht-Version mit fix eingestellter straffer Druckstufendämpfung Albert SL (Plattform voreingestellt, nicht ab- oder zuschaltbar!), einstellbarer Zugstufendämpfung und Luftfederung. Als leichteste Version soll sie 30-50 g gegenüber der TS 8 R einsparen.
  • Die TS 6 ist fast identisch mit der TS 8 R, allerdings durch das schwerere Innenleben der Gabel und schweres Schaftrohr insgesamt schwerer und günstiger.

Alle 29er Modelle gibt es mit 80 und 100 Federweg geben, die 120 mm Version dagegen ist der TS8 R Version vorbehalten. Die 80er kann intern auf auf 100 mm getravelt werden und umgekehrt, die 120 mm ist dagegen fix. Die externe Federwegsverstellung „Lift Select“ gibt es leider nur bei den 150 mm 26/650b Gabeln. Alle arbeiten mit Luftfedern und 32 mm Standrohren.Die Federungsingenieure von MAGURA haben die Gabeln bewusst mit einer stärkeren Progression ausgestattet, die sicherstellen soll, dass die Gabel auch in steilem Gelände oder Stufen nicht zu tief eintaucht. Mal sehen, wie sich das in der Praxis fährt.

MAGURAs letzte Aussage zur Verfügbarkeit war, dass die 29er Gabeln gegen Oktober 2012 auf den Markt kommen sollen.

Grannygears und unsere Gabeln sind beide T8 R mit DLO² Druckstufendämpfung und der MAGURA M15 Steckachse.

Unsere ist mit der Lenkerfernbedienung, 100 mm Federweg und 1 1/8“ Schaft ausgestattet, während Grannygear´s Gabel mit Lockouthebel an der Gabel, 120 mm Federweg und konischem Gabelschaft kam. Die 100 mm Testgabel wiegt sehr moderate 1658 g (220 mm Schaft, inkl. Achse und alle Kleinteile), die 120 mm TS 8 R gerade mal 1730 g (235 mm Schaft und ebenfalls komplett).

 Soweit zur Vorstellung unsere Gabeln, bald schon unsere ersten Eindrücke und Bilder an den Bikes.

RIDE ON,
c_g