Stumpjumper S-Works FSR 29er – Fahreindrücke: von Grannygear


Als zweites Bike nach dem Camber Comp habe ich mir ein 2013 Stumpjumper FSR S-Works 29er geschnappt.  Mit nun 130 mm Federweg und einem 69* flachen Lenkwinkel, behält es in etwa die Dimension des Cambers, ist aber stärker traillastig orientiert, mit noch besseren Downhillqualitäten. Das FSR in XL, das ich gefahren bin ist ein recht großes Bike – lang, flach und schnell. Es ist ein echtes All-Mountain-/Trailbike, das technische und schnelle Abfahrten liebt, aber nicht so sehr, dass man es nicht auch XC-mäßig bewegen könnte. Das Bike liebt es aktiv gefahren zu werden, nicht zuletzt auch weil die absenkbare Command Post genug Platz für Fahrdynamik bietet.

Im letzten Jahr habe ich ja bereits ein Stumpjumper FSR 29er näher kennengelernt und es als echtes Spaß-Trailbike empfunden, auch wenn es für meine normalen Testtrails ein wenig zu viel des Guten war. Auf jeden Fall hat das Wort „Flow“ damit ganz neue Dimensionen angenommen J. Als ich später ein Camber Testbike bekommen habe, war es an sich eine besseres Bike für meine Trails – auch weil ein paar Kilo leichter – daher blieb das Stumpjumper FSR öfter in der Garage … aber ein Test, in dem ich es wieder brauchen werde ist bereits in Vorbereitung. Aber was wäre, wenn man ein Stumpy hätte, das noch mal um einiges leichter wäre – sagen wir so 2,5 kg gegenüber dem damaligen Testbike? Was würde sich ändern, was nicht?

Ein S-Works Bike von Specialized repräsentiert immer die Creme de la Creme … die besten, leichtesten Teile, der edelste und innnovativste Rahmen usw.  Die S-Works Bikes sind immer bis ins letzte durchdacht und grandiose Racebikes … oder wie in unserem Fall grandiose Trailbikes. Das 2013er S-Works Stumpjumper FSR ist genau so ein Gesamtpaket und obwohl es noch nicht alle Teile der 2013er Serie dran hatte, waren die wichtigsten Highlights bereits verbaut. Vorne z.B. arbeitete eine FOX F32 Talas Gabel mit 130 mm (bzw. 100 im abgesenkten Modus), hinten sorgte ein Fox Mini Brain Dämpfer (mit Autosag und Kashima Beschichtung) für massig Schluckfreudigkeit und gleichzeitig viel Effizienz. Selbstverständlich hatte das Bike die Carbon Roval Control Trail SL Laufräder mit 142+x12 HR-Achse und 0S28 Vorderradnabe verbaut, dazu die S-Works Carbonkurbel mit einer  SRAM XX 2-fach Kettengarnitur, XTR Schalthebeln, ein Shadow Plus Schaltwerk, XTR Bremsen und dem neuen 2.3 Purgatory Reifen (vorne) und Ground Control 2.1 hinten-. Der Rahmen besteht aus der letzten Entwicklungsstufe mit FACT 11M Carbon-Hauptrahmen und Hinterbau, PF30 Tretlager, ISCG’05 Vorbereitung, interner Kabelführung für die Blacklite Command Stütze, ….
Mit all diesen Highlights … wie fährt sich ein Bike das über USD 9000.- (Europreise noch nicht bekannt) kostet? Nun, den finanzielle Aspekt muss jeder für sich selber klären, aber was die Performance angeht, fehlt es dem Bike an nichts. Die Carbon Laufräder und rundum exklusiven und leichten Teile, die Dropper-Stütze, der sehr steife und leichte Rahmen, und das „gebrainte“ Heck, das sich viel sensibler anfühlt, als man es von so einem effizeinten Bike erwarten würde. Und noch dazu mit mehr Federweg und weniger Gewicht als das vorher gefahrene Camber. So hat das Stumpjumper FSR S-Works mir klar noch mehr Spaß gemacht, zumal die hiesigen Trails auch gerne etwas mehr Federweg favorisieren.

Ich glaube nicht, dass ich die zusätzlichen 20 mm Federweg wirklich unbedingt gebraucht hätte, oder die zusätzliche Spurstabilität, aber so hat das Bike einfach unglaublich viel Spaß gemacht, mit jeder Unebenheit zu spielen und in jedem Gelände eine gute Figur zu machen. Der neue Purgatory 2.3 Vorderreifen hat sich besser gefahren, als der Ground Control auf dem Camber. Man sagte uns der neue 2.3 Purgatory wäre noch effizienter und schneller, als der aktuelle und daher würde ich ihn auch gleich vorne wie hinten fahren. Der Reifen vermittelt einfach noch mal mehr Sicherheit und Kontrolle und erlaubt so eine noch aggressivere Linienwahl auf trockenen und felsigen Trails.

Das SPECIALIZED Stumpjumper FSR S-Works war jedenfalls ein unglaublich gutes Bike das mir ein weit hinter die Ohren reichendes Grinsen ins Gesicht gezaubert hat. DANKE!!