BMC Fourstroke FS01 29er – Das Bike: von c_g

Wie bereits hier ankegündigt, waren wir übers Wochende in der Schweiz und zwar primär wegen der Präsentation des neuen BMC 29ers. Die BMC 29er sind bekanntlich keine Neulinge für uns bei twentynineinches – wir hatten bereits die 2011/12 Modelle Speedfox SF29 (Fully) und Teamelite TE29 (Hardtail) im Test. Nachdem BMC im Frühjahr bereits die Carbon-Version des Teamelite, das TE01 vorgestellt hat (Grannygear hat es damals gefahren und ich habe es jetzt auch einen Tag lang über die Trails gescheucht – der Bericht dazu folgt), kommt jetzt, – wie bereits vermutet 🙂 – die Carbon-Version des Fullies unter dem Namen Fourstroke FS01 29er.

BMC hat uns nach Lenzerheide in die Schweiz eingeladen um das Bike der Weltpresse auf dem Gipfel des Japaner Rothorns zu präsentieren und es uns gleich auf den genialen Trails von Graubünden testen zu lassen.

Während das Speedfox 29er als Mitteklassefully  angesiedelt war, steigt BMC mit dem Fourstroke FS01 29 ganz weit oben in der 29er Oberklasse ein.

Ein Bike das die Kategorien durchbrechen will – das es in Sachen Effizienz, Speed und Gewicht mit den besten XC-Race-Fullies aufnehmen kann und gleichzeitig mit einer Kontrolle und Komfort aufwarteen soll, das zu den besten 29er Trailbikes aufschließt.
Hohe Ziele – unser zweiter Post in ein paar Tagen mit unseren Fahreindrücken wird aufzeigen, ob und inwiefern das BMC gelungen ist.

Man könnte das Fourstroke FS01 29 als Weiterentwicklung des Speedfox 29ers bezeichnen – die gleiche Geometrie, weiterhin 100 mm vorne und hinten, das für BMC typische APS-Federungssystem („Advanced Pivot System“), eine sehr ähnliche Formsprache und zahlreiche Details, die übernommen wurden, … doch dann sind das der State-Of-The-Art Vollcarbonrahmen, der Einsatz neuester Dämpfertechnologien und nicht zuletzt die zahlreichen Detailverbesserungen.

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Also hier direkt zu den Technologien, die das Fourstroke FS01 29er ausmachen.

Der Vollcarbon-Rahmen des Fourstroke FS01 29 ist nicht nur superleicht (man nannte uns 2040 g für Gr. Med. mit Dämpfer), sondern auch ausgesprochen steif (die gezeigten Vergleichswerte geben deutlich höhere Werte an, wie bei dem bereits beeindruckend steifen Fourstroke 26er … und das bei fast gleichem Rahmengewicht).

 

Selbstverständlich wartet das Fourstroke FS01 29er mit all den modernen Technologien wie BB9o PressFit-Innenlager (Nr. 2), 142/12 Hinterradachse, konisches Steuerrohr (Nr. 5), usw. auf, aber das Geheimnis der geringen Gewichts bei höchster Steifigkeit. Liegt in dem nach neuesten Erkenntnissen entwickelten Carbondesign und –layup des 29ers.

Doch der Rahmen wartet noch mit weiteren findigen Details auf:

  • Bei der Kabelführung (Nr.1) geht das Fourstroke FS01 29 eigene Wege. Mit Ausnahme der kurzen intern verlegten Strecke in der rechten Kettenstrebe zum Schaltwerk verlaufen alle Züge wartungsfreundlich am Unterrohr. Optisch sicherlich sehr gelungen und wenn deer Austausch des hinteren Schaltkabels gut klappt auch hochfunktionell. Die Öffnung für den Dämpferlockout befindet sich gut geschützt hinter dem Dämpfer.
    Als zusätzliches Plus kommt das BMC Fourstroke FS01 29 mit einem extra Kabeleinlass am Tretlager, über das man entweder eine Reverb Stealth Sattelstütze (ja, die ohne das hässliche äußere Kabel J) oder ein Remote-Kabel zum Dämpfer intern im Sitzrohr führen kann.
  • Da wäre das das „Chain Management System“ (die untere No. 3 ;-)) eine in den Rahmen integrierte Öse an der rechten Kettenstrebe, an der schaltbare Kettenführungen von BMC direkt montiert werden können. Die passenden Führungen für 2- und 3-fach werden gleich mit dem Bike ausgeliefert.Ein Bestandteil des Systems ist ein über Spacer fein justierbares Carbon-Plättchen über dem Tratlager, das die Kette daran hindert vom kleinen Kettenblatt abzuspringen und den Rahmen zu beschädigen.
  • Die Postmount Bremsockel (No. 6, BMC spricht von „Natural Born Post Mount“) besitzen seitlich einschiebbare Alu-Gewinde, die bei Beschädigung leicht auszutauschen sind.
  • ein von oben gut sichtbarer Sag-Indikator an der Wippe gibt Auskunft ob man sich im optimalen Bereich des Dämpfersetups befindet.

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BMC gibt offen zu erst spät in das 29er Geschehen eingestiegen zu sein – sie haben sich aber definitiv Gedanken gemacht, wie sie sich ein 29er vorstellen und aus diesen Überlegungen das BWC („Big Wheel Concept“) heraus entwickelt. Es basiert auf den unten dargestellten Eckpfeilern:

  • lange Hauptrahmen, kombiniert mit einem kurzen Vorbau (80 mm) und bereitem Lenker (700-720 mm)
  • geringe Stack … oder anders ausgedrückt, einer niedrig bauenden Front in Relation zum Tretlager
  • moderate Lenkwinkel
  • ebenfalls moderaten BB-Drop (Trelagerabsenkung gegenüber den Laufradachsen)
  • kompakte Hinterbau von 445 mm Kettenstrebenlänge

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DAS APS-SYSTEM
: „Kein Federungssystem für sich ist besser, als ein anderes – aber keines ist so vielseitig und kompromissfrei nach allen Parametern zu tunen, wie ein System mit virtuellem Drehpunkt“
Das ist die einhellige Meinung der BMC Konstrukteure und das ist auch der Grund weshalb es bei allen BMC Fullies (derzeit 100 bis 150 mm) zum Einsatz kommt. Zudem bieten die geschlossen Einheiten aus Hauptrahmen und Hinterbau mit den sehr präzise gelagerten kurzen Umlenkhebeln ein Maximum an Steifigkeit.

Beim vergangenen Test des Speedfox SF29 war die Kombination aus FOX RP2 Dämpfer und dem APS Hinterbau wegen der mangelnden Einstellbarkeit der Plattformdämpfungaus meiner Sicht nicht optimal, aber mit den jetzt verbauten FOX CTD BV Dämpfern (200 x 50 mm) könnte es sein, dass der Hinterbau nun seine Stärken besser ausspielen kann. Zu diesem Zweck hatte man eigens Spezialisten von FOX kommen lassen, die die bikes optimal für uns eingestellt haben.

Wir werde in Bälde berichten, wie sich der Charakter des Bikes dadurch verändert hat.

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Neben der Top-Version des getesteten Bikes sind noch zwei weitere Versionen geplant – einmal das FS02 29 mit Carbon-Hauptrahmen und Alu-Hinterbau (oben in Gr. S) und das FS03 29 komplett aus Alu (darunter in Gr. M, der das aktuelle Speedfox SF29 ersetzen wird). Die Komponenten stehen noch nicht endgültig fest, werden aber den Preisklassen angepasst ausfallen.

Alle Fourstroke Modelle (evtl. in noch anderen Farbvarianten) werden kurz nach der Eurobike´12 verfügbar sein.

Soweit zum Intro des brandneuen BMC Fourstroke FS01 29er. Sobald ich mir das breite Grinsen von den genialen Trails um Davos und Lenzerheide aus dem Gesicht gewischrt habe, folgt der Post zu den Fahreindrücken des Fourstroke FS01 29er (und später der des Teamelite TE01 29).

RIDE ON,
c_g